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J.-B. Grange erwehrte sich am diesigen Hügel namens Sljeme im zweiten Lauf und also überhaupt erfolgreich dem Angriff des Kostelic.

Foto: Reuters

Zagreb - Jean-Baptiste Grange hat am Mittwochabend auch den Flutlichtslalom in Zagreb gewonnen und nach dem zweiten Saisonsieg mit 466 Zählern auch vom ausgeschiedenen Aksel Lund Svindal (444) die Gesamtführung in der Disziplinen-Wertung übernommen. Grange gewann vor fast 20.000 Zuschauern fünf Hundertstel vor Lokalmatador Ivica Kostelic und 0,35 Sek. vor dem mit Nummer 43 gestarteten Überraschungs-Dritten Giuliano Razzoli aus Italien.

Bester Österreicher wurde Benjamin Raich. Der mit Nummer eins fahrende Tiroler hatte wie Reinfried Herbst Riesenpech, weil bei seiner Fahrt im ersten Lauf dichter Nebel geherrscht hatte. Mit Laufbestzeit verbesserte sich Raich aber noch vom 28. auf den 6. Platz und ist in der Gesamtwertung mit 433 Punkten Dritter. Umgekehrt lief es bei Weltmeister Mario Matt, der vom 6. auf den 19. Platz zurückfiel. Grange erhielt für seinen Triumph einen 60.000-Euro-Siegerscheck.

Für den 24-jährigen Grange war es nach dem dem Erfolg von Levi der zweite Saisonsieg, er konnte bisher jeden Slalom gewinnen, in dem er nach dem ersten Lauf geführt hatte. "Einfach unglaublich, ich mag dieses Rennen, das sehr schwer war. Ich bin überglücklich, hier gewonnen zu haben", jubelte Grange. Und auch Kostelic musste eingestehen: "Es ist im Moment schwer, ihn zu schlagen." Bode Miller wurde nach dem ersten Durchgang (Rang 29) wegen zu hoher Schuhe disqualifiziert.

Benebelt

Ohne Chance auf den Sieg waren Raich und Herbst, die mit den Startnummern 1 und 2 bei dichtem Nebel ins Rennen gegangen waren und am Ende sogar um die Finalqualifikation zittern mussten. "Ich habe überhaupt nichts gesehen. Fair war das nicht. Es wäre gut gewesen, wenn sie zwei, drei Minuten gewartet hätten", monierte Raich. Mit dem zweiten Durchgang konnte er dann zufrieden sein. "Ich bin ganz gut gefahren. Das ist das, was ich im Moment drauf habe."

Ab Startnummer vier (Matt) waren die Sichtverhältnisse bereits eine Spur besser: "Es war schwierig zu fahren. Im Flachen habe ich viel Zeit verloren, ich weiß nicht, ob das der Nebel war", meinte der Flirscher. Sein Angriff im zweiten Lauf ging schief: "Immer wenn es eisig ist, habe ich Probleme. Es war sehr schwierig zu fahren, die Piste ist teilweise gebrochen."

Herbst hat nach zwei Ausfällen endlich ein Resultat zu Buche stehen. "Es ist bitter, wenn man Spezialist ist, und dann man ein Rennen bei solchen Bedingungen fahren muss", klagte auch er. "Es war wichtig, dass ich im zweiten gezeigt habe, was ich kann. Und ich will jetzt keine Ausreden suchen." Drittbester Österreicher wurde Patrick Bechter als Zehnter ("Es fehlt noch etwas, dass ich zwei konstant gute Läufe runterbringe"), Manfred Pranger fiel von 10 auf 16 zurück.

Kein Schönfelder, keine Schweizer

Fünf Österreicher hatten sich für den zweiten Durchgang qualifiziert, Rainer Schönfelder, Marcel Hirscher, Wolfgang Hörl und Hannes Brenner waren bereits im ersten Durchgang ausgeschieden. "Klassischer Innenskifehler, ich bin aber auch nicht zufrieden damit, wie ich gefahren bin. Und so wie die Präparierung hier ist, so eisig, das macht es für mich sehr schwer", sagte Schönfelder, für den sich das Comeback weiterhin schwierig gestaltet.

Einen unschönen Abend erlebten die Schweizer, die keinen Läufer in den zweiten Durchgang brachten. Zudem mussten sie die Schmach ertragen, dass sich ihr für Moldawien startender Exkollege Urs Imboden mit Startnummer 53 als 13. für das Finale qualifizierte, in dem er als 29. und Letzter mit zweimaligen Zurücksteigen und angefeuert von fast 20.000 Zuschauern ins Ziel kam. (APA/red)