Washington - Der künftige US-Präsident Barack Obama hat seine Zurückhaltung bei der Bewertung der eskalierenden Gewalt im Gaza-Streifen verteidigt. "Nach dem 20. Jänner werde ich viel zu diesem Thema zu sagen haben", sagte Obama am Dienstag in Washington mit Bezug auf den Termin seiner Amtsübernahme.

Er werde dann nicht von seinem Wahlkampfversprechen zurückweichen, sich "effektiv und andauernd" um eine Beilegung des Konflikts zu bemühen, beteuerte Obama. "Bis dahin ist es aber meine Aufgabe, die Lage zu beobachten und das bestmögliche Team für die nationale Sicherheit aufzustellen."

Obama war in den vergangenen Tagen für seine Zurückhaltung angesichts der israelischen Offensive im Gaza-Streifen kritisiert worden. Kommentatoren warfen ihm vor, einer klaren Stellungnahme auszuweichen. In den vergangenen Tagen hatte sich Obama in Washington auf die Vorbereitung eines neuen staatlichen Konjunkturpakets zur Beilegung der Wirtschaftskrise konzentriert.

"Schwärzester Moment" für die Region

Ein Ende der Kämpfe im Gaza-Streifen kann aus Sicht des britischen Premierministers Gordon Brown nur mit internationaler Hilfe erreicht werden. "Eine Lösung ohne irgendein internationales Engagement, das die Sicherheit Israels und offene Grenzen für das palästinensische Gebiet ermöglicht, ist nicht vorstellbar", sagte Brown am Dienstag in London. Gleichzeitig bezeichnete er die Kämpfe im Gaza-Streifen als "schwärzesten Moment" für den Nahen Osten.

Dennoch sei er zuversichtlich, dass eine Basis für einen Waffenstillstand gefunden werden könne. Eine entsprechende Vereinbarung müsse die Sicherheit beider Seiten gewährleisten, das Problem des Waffenschmuggels in den Gaza-Streifen lösen und Grenzöffnungen in das Palästinenser-Gebiet unter internationaler Aufsicht ermöglichen. (APA/red)