Wien - Jeweils rund ein Drittel des heimischen Verbrauchs an Erdgas erfolgt durch die Industrie und die Kraftwerke zur Strom- und Fernwärme-Erzeugung. Die Haushalte benötigen nur knapp ein Fünftel der insgesamt gut 8 Mrd. Kubikmeter, geht aus Daten der Statistik Austria zu 2007 hervor. Obwohl seit heute überhaupt kein russisches Erdgas mehr nach Österreich geliefert wird, ist die Versorgung von Haushalten, Gewerbe und eines Großteils der Industrie bis auf weiteres sichergestellt, selbst wenn die starken Kürzungen anhalten sollten, betonte die E-Control am Mittwoch.

Mögliche Maßnahmen

Für den Fall, dass die Lieferungen weiter stocken, werden Maßnahmen zur Reduktion der Spitzenleistungen bei Kraftwerken und in der Industrie angedacht, erklärte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) am Vormittag. Die Versorgung für Haushalte und Gewerbe sei für drei Monate gesichert, da Österreichs Gasunternehmen ihre Speicher ausgeweitet und gefüllt hätten. Die OMV-Tochter EconGas hat derzeit zirka 1,7 Mrd. m3 Erdgas eingelagert.

2007 haben die Haushalte etwa 1,5 Mrd. m3 oder rund 18 Prozent der insgesamt 8,2 Mrd. m3 Bruttoinlandsverbrauch verwendet. 2,75 Mrd. m3 oder 34 Prozent nutzte die Sachgüterproduktion und 2,5 Mrd. m3 oder 31 Prozent gingen für die Erzeugung von Elektrizität oder Fernwärme in den heimischen Kraftwerken auf. Der Dienstleistungssektor benötigte nur rund 0,6 Mrd. m3, etwa ebenso viel wie der Eigenverbrauch des Energiesektors.

Nach Nutzungsarten gingen 2007 - abgesehen von den Kraft- und Heizwerken - rund 2,0 Mrd. m3 oder 24 Prozent für Raumheizung, Klimaanlagen und Warmwasser auf, etwa 1,6 Mrd. m3 oder 20 Prozent wurden in Industrieöfen verbrannt, und 1,24 Mrd. m3 oder 15 Prozent wurden für die Dampferzeugung verwendet.

Rund 51 Prozent der Erdgasaufbringung stammen aus Russland, 31 Prozent aus Norwegen und anderen Staaten, und zirka 18 Prozent stammen aus österreichischer Gasförderung. Die OMV deckt mit ihrer inländischen Gasförderung von 1,31 Mrd. m3 pro Jahr 16 Prozent des heimischen Erdgasbedarfs ab. (APA)