Wien  - Eine Reihe von Forderungen und Anregungen begleiten den für Donnerstag angesetzte "Auto-Gipfel". Die Denzel AG, der führende Autohändler Österreichs, drängt auf die Einführung einer Verschrottungsprämie für Altautos von 1.000 Euro und die Abschaffung der NoVA. Der Autofahrerclub ÖAMTC regt eine Art "umweltbezogene", stufenweise Abschaffung der Zulassungssteuer NoVA an. Die Umweltorganisation Greenpeace und die Grünen wiederum warnen vor einer Auto-Verschrottungsprämie, weil diese wenig für Klimaschutz bringe. Greenpeace wird am Rande des Gipfels eine Protestveranstaltung abhalten.

Ruf nach Maßnahmenpaket

"Nur wenn Kunden neue Autos kaufen wollen und neue Autos kaufen können, gibt es Produktion und damit Arbeitsplätze", unterstrich der Vorstandssprecher der Wolfgang Denzel AG und Teilnehmer am Autogipfel, Alfred Stadler, am Mittwoch. Ohne ein umfangreiches staatliches Maßnahmenpaket - darunter auch ein Ende der NoVA - würden "in den nächsten beiden Jahren tausende Arbeitsplätze im heimischen Fahrzeughandel verloren gehen und die Ökologisierung des österreichischen Fahrzeugbestandes um Jahre zurückgeworfen".

Eine Verschrottungsprämie sei höchstens beim Neukauf von 3-Liter-Autos denkbar, so die Grüne Verkehrssprecherin Gabriele Moser. "Verschrottungsprämien kosten viel und bringen wenig fürs Klima", betont auch Jurrien Westerhof von Greenpeace. Berechnungen zeigten, dass die Kosten beim Eintausch eines zwölf Jahre alten Sieben-Liter-Autos gegen ein neues Fünf-Liter-Auto, beinahe 800 Euro pro Tonne eingesparter CO2-Emissionen betragen, während etwa die Vermeidung einer Tonne CO2-Emissionen mittels Windenergie nur zwanzig bis fünfzig Euro koste.

Der ÖAMTC schlug wiederum vor, Fahrzeuge unter 120g CO2/km sollen von der NoVA-zu befreien und die Käufer mit 1.000 Euro als Umweltbonus zu belohnen. Für Kfz zwischen 120 bis 180 g CO2-Ausstoß pro km sollte die NoVA als Anreiz halbiert werden, für alle Fahrzeuge über 180g CO2/km sollte sich nichts ändern. "Die Politik muss Rahmenbedingen schaffen, damit die Kaufkraft und die Kaufbereitschaft der Konsumenten wieder steigt", sagt der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung Mario Rohracher.

Unterstützung für die Forderung nach Abschaffung der NoVA kam vom Verkehrssprecher der FPÖ, Harald Vilimsky. Diese sei "ein österreichisches Kuriosum", das gerade in der Krise ein zusätzlicher Hemmschuh für den Kauf von Neuwägen in Österreich sei. Er kritisierte außerdem dass nicht alle Parlamentsparteien zu dem Treffen geladen seien.

Bei dem Treffen von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) mit den wichtigsten Branchenvertretern soll es dem vernehmen nach unter anderem um eine Ausweitung der Kurzarbeitsregelung gehen. (APA)