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Team Milram mit Rohregger (links unten) und Wrolich (rechts oben)

Foto: APA/ THISSEN

Dortmund - Die zwei Österreicher Peter Wrolich und Thomas Rohregger waren mittendrin, als die Equipe Milram, das einzige verbliebene deutsche ProTour-Team, am Mittwoch in Dortmund seine 25 Radprofis für die Saison 2009 präsentiert hat. Als Kapitäne fungieren Linus Gerdemann (26) und Gerald Ciolek (22), die "neuen Gesichter" des von Dopingskandalen an den Rand des Abgrunds geführten deutschen Radsports.

Zu den 14 neuen Fahrern im Aufgebot von Team-Manager Gerry van Gerwen (Hauptsponsor ist die Nordmilch AG) zählen neben Wrolich mehrere weitere Ex-Profis des aufgelösten Gerolsteiner-Rennstalls. Gerdemann und Ciolek kamen vom Team Columbia, bei dem weiterhin der Steirer Bernhard Eisel unter Vertrag ist. "Der Fokus liegt auf uns. Das ist eine Chance, aber auch eine große Verantwortung", sagte Van Gerwen. Bei der Vorstellung war von Krise nichts zu merken, das Medien-Interesse war enorm.

Wrolich, der seit der Gründung 1999 für Gerolsteiner gefahren war, freut sich auf die neue Herausforderung. Der 34-Jährige stellt eigene Ambitionen in den Hintergrund, soll Sprinter Ciolek, den U23-Weltmeister von Salzburg 2006, zu möglichst vielen Siegen führen. Und er hofft, dass Doping weiter in den Hintergrund gedrängt wird. "Wir haben keine tickende Zeitbombe im Team, das ist wichtig für mich. Denn es soll nicht schon im Mai Schluss sein, ich will noch zwei Jahre auf höchstem Niveau fahren." Milram setzt weiter auf sein Anti-Doping-Programm mit "maximaler Transparenz" (van Gerwen). Die Nordmilch AG will ihr Engagement dennoch im Herbst erneut hinterfragen.

Rohregger hat den Sprung vom Elk-Team (Professional Continental Tour) in die "Champions League", wie er selbst sagt, vollzogen. "Alles ist eine Nummer größer als bisher, ich bin schwer motiviert", erklärte der Tiroler. Der Gewinner der Österreich-Rundfahrt fliegt bereits am Freitag zur Tour Down Under (ab 20.1./mit Lance Armstrong) nach Australien ab, Wrolich startet am 1. Februar in Katar in die Saison.

Rohregger steht vor einem "Lehrjahr", er soll aber seine Qualitäten als Bergfahrer ausspielen. "Da erwartet man sich viel von mir", sagte der 26-Jährige, der die Tour de France als Höhepunkt im Blick hat. Dort soll er den Rundfahrt-Spezialisten Gerdemann im Gebirge unterstützen. Doch je nach Verlauf ist stattdessen auch ein Engagement im Giro d'Italia, der in Tiroler Station machen wird, nicht ausgeschlossen. (APA)