Finanzderivate haben derzeit keine gute Nachrede. Es gibt Forderungen, den Handel mit ihnen ganz zu verbieten oder streng zu regulieren und Gewinne daraus höher zu besteuern. Wie der Name schon sagt, sind Derivate von herkömmlichen Wertpapieren wie Aktien oder Anleihen oder auch von Werten wie Zinssätzen oder Indizes abgeleitete Finanzinstrumente ("derivare", lat., "ableiten"). Im Prinzip sind es Verträge, deren Ergebnis von der Preisbildung eines anderen Wertes abhängt. Ursprünglich dienten sie zur Absicherung gegen Risiken ("hedging"). Auf Basis des ursprünglichen Geschäfts geht man ein zweites ein, das Preise für die Zukunft festlegt. Damit kann man verlieren oder gewinnen. Deswegen verselbstständigte sich der Derivatemarkt. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.1.2008)