"Taking a decision", Leica Galerie Salzburg.

 

Foto: Wenders

Wie kommt man als Fotografin an Stars wie Schauspielerin Milla Jovovich oder Modedesigner Yohji Yamamoto heran? Ganz einfach, man begleitet Wim Wenders zum Filmset. Am allereinfachsten glückt dies Wenders' Ehefrau, Donata Wenders, die als Kameraassistentin und Setfotografin arbeitete, bevor sie sich als Autodidaktin ab 1995 auf die künstlerische Fotografie spezialisierte.

Im Zuge diverser Dreharbeiten rund um den Globus entstanden Aufnahmen mit den Toten Hosen, BAP, Andie McDowell oder dem Buena Vista Social Club. Auch in der Salzburger Ausstellung, die die im vergangenen Frühjahr eröffnete Leica Galerie der Fotografin ausrichtet - "Kleine Ewigkeiten" -, steht meist der Mensch im Mittelpunkt der Schwarz-Weiß-Bilder. Zu den Abgelichteten gehören des Weiteren Persönlichkeiten wie Tänzerin Pina Bausch, Sängerin Sam Phillips oder der 2001 verstorbene polnisch-französische Maler Balthus.

Donata Wenders inszeniert die Aufnahmen nicht, sondern begleitet und beobachtet die porträtierten Personen: "Menschen werden für mich am schönsten, wenn sie sich vergessen", so die Fotografin. Jeder festgehaltene Augenblick erzählt eine Geschichte, die sich unter der Oberfläche abspielt.

Eine zweite Werkgruppe in der Ausstellung sind die Cromogenetic Prints der Bilderserie "Frescen": Ihre Grundlage bildet ein nicht fertig entwickeltes Papier, das nach wenigen Sekunden durch handwerkliche Überarbeitung eine besondere Struktur zeigt, die im ersten Moment eher an bildende Kunst erinnert. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis kommenden Samstag. (dog / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.1.2009)