Bertl Mütter hatte das Glück, so sagt er, Gert Jonke in den letzten Jahren kennenzulernen, mit ihm auf der Bühne zu stehen, wo sie in einem coram publico geführten Dialog poetische Momente erschufen. Für morgen, Freitag, war wieder ein gemeinsamer Auftritt geplant. Der Plan hält nicht, Gert Jonke verstarb am 4. Jänner.

In großer Verehrung der Jonke'schen Sprachgewitter wird Posaunist Bertl Mütter den Abend in eine - auch gelesene - Hommage an den Dichter umwandeln. Er habe dessen Texte gut im Ohr, sagt er - Texte von denen Elfriede Jelinek meint, das sie aus wenigen notierten Worten entstanden seien, aus denen Jonke, einem Jazzmusiker gleich, raffinierte Improvisationen schuf. Die wunderbar insistierende Stimme Gert Jonkes wird fehlen, der Jazzmusiker Mütter wird ihr poetisch nachzurufen wissen. (wo / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.1.2009)