Rom - Die Zahl der Todesopfer bei Flüchtlingsfahrten von Nordafrika nach Sizilien ist 2008 gestiegen. Nach Angaben des Migration-Beobachtungszentrums "Fortress Europe" kamen im vergangenen Jahr 642 Menschen in den Gewässern vor Sizilien ums Leben, 2007 waren es 556 gewesen. Die Zahl der Migranten, die auf Lampedusa und Sizilien landeten, sei in diesem Zeitraum um 80 Prozent gewachsen, berichtete "Fortress Europe".

Mehrere Flüchtlinge von der Polizei erschossen

Insgesamt seien 1.502 Migranten an den EU-Grenzen gestorben, 23 Prozent weniger als 2007. 216 Flüchtlinge ertranken 2008 in der Meerenge von Gibraltar, 136 vor den Kanarischen Inseln und 181 im ägäischen Meer zwischen der Türkei und Griechenland. Neben den 1.235 Menschen im Mittelmeer kamen 267 Flüchtlinge in der Wüste, in den Lastwagen und auf den Adria-Fähren ums Leben, in denen sich viele Migranten verstecken, um nach Europa zu gelangen. Mehrere Flüchtlinge wurden von der Polizei erschossen.

Die Zahl der in Italien angekommenen Bootsflüchtlinge aus Afrika ist 2008 stark gestiegen. Nach 20.500 im Jahr 2007 seien 2008 rund 36.900 Flüchtlinge gezählt worden, teilte das Innenministerium in Rom mit. Die meisten Bootsflüchtlinge gingen demnach auf Lampedusa an Land. Auf der Insel südlich von Sizilien nahm die Zahl der illegal Eingewanderten nach Behördenangaben sogar um 130 Prozent zu. (APA)