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Der Billigflieger wird nach wie vor als Übernahmekandidat gehandelt.

Foto: AP/Markus Schreiber

Frankfurt - Air Berlin, mit 24 Prozent an der Billig-Airline Niki von Niki Lauda beteiligt, verliert mit dem Ausstieg des russischstämmigen Investors Len Blawatnik erneut einen Großaktionär. Der Milliardär habe sich von seinem Unternehmensanteil von knapp 19 Prozent getrennt, teilte die Fluggesellschaft am Donnerstag mit. Blavatniks größte Firma, der Petrochemiekonzern LyondellBasell, hatte zuvor Insolvenz angemeldet.

Blawatnik war erst im Frühjahr 2008 bei Air Berlin eingestiegen. Er hatte ein Aktienpaket der Beteiligungsgesellschaft Vatas des Finanzinvestors Robert Hersov übernommen. Damals hatte Air Berlin in Blawatnik noch einen langfristigen Investor gesehen und gehofft, mit dem Eigentümerwechsel kehre Ruhe in die Aktionärsstruktur ein.

Spekulationen

Das Unternehmen wird an der Börse immer wieder als Übernahmekandidat gehandelt. Zuletzt tauchten Spekulationen auf, die arabische Fluggesellschaft Etihad sei an einem Einstieg bei Air Berlin interessiert. An wen Blawatnik sein Paket verkauft hat, blieb zunächst unklar.

Viel Freude dürfte die Beteiligung dem gebürtigen Russen nicht gebracht haben. Blavatniks Anteil von etwa zwölf Mio. Aktien hat seit seinem Einstieg knapp die Hälfte an Wert verloren und war am Donnerstag noch etwa 56 Mio. Euro wert.

Das Geld könnte Blawatnik nun in die Rettung seines Firmenimperiums unter dem Dach der Beteiligungsfirma Access Industries stecken, über die der Investor auch an Air Berlin beteiligt war. Für sein wichtigstes Unternehmen LyondellBasell arbeiten die Banken nach der Insolvenz an einem Brückenkredit. Neben dem Petrochemieunternehmen gehört auch das Medienhaus Warner Music zu Blavatniks Firmenkonglomerat.

An der Börse rutschte die Air-Berlin-Aktie am Donnerstag weiter ab und notierte rund zwei Prozent tiefer bei 4,60 Euro. (APA/Reuters)