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Arbeitnehmer wollen nach wie vor verhandeln

Foto: AP/Isaac Brekken

Eschborn/Bielefeld/Wien - Trotz Wirtschaftskrise wollen laut einer deutschen Umfrage fast 50 Prozent der  Arbeitnehmer demnächst mit ihrem Chef über eine Gehaltserhöhung zu verhandeln. Obwohl die schwächelnde Konjunktur und Rezessionsängste viele Unternehmen bereits zu drastischen Einsparungen gezwungen hat und Gehaltsverhandlungen schwierig sind, ist auch der Großteil der Österreicher und Schweizer vom Erfolg des Nachverhandelns überzeugt. Zu diesem Ergebnis gelangt eine aktuelle Erhebung des Karriere-Portals Monster Deutschland, bei der 779 Arbeitnehmer befragt wurden.

Plausible Gründe angeben

Die Finanz- und Wirtschaftskrise macht Gehaltsverhandlungen mit dem Chef gegenwärtig nicht unmittelbar leichter. Umso wichtiger sei es, dass man plausibel darlegen kann, warum man mehr Geld vom Arbeitgeber haben möchte. "Der Erfolg oder Misserfolg hängt davon ab, inwiefern man sich bereits im Vorhinein auf das Gespräch vorbereitet und selbst präsentiert", unterstreicht Andrea Weitz, Expertin für Kompetenzmanagement an der Fachhochschule des Mittelstands. Ihrer Meinung nach ist die überzeugende Darstellung des "Mehr" an Arbeitsleistung oder Verantwortung, die ein Angestellter erbringt, ausschlaggebend, ob eine Gehaltserhöhung bewilligt wird oder nicht.

Bereitschaft für Verhandlungen nimmt zu

 

Den Mitarbeitern sei bewusst, dass sie einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten, und das möchten sie entsprechend belohnt haben, so Marco Bertoli, Geschäftsführer Monster Central Europe, in einer Aussendung. Die Bereitschaft zu einer Gehaltsverhandlung nimmt laut den Ergebnissen der Umfrage bei den Angestellten sogar zu. 45 Prozent der Deutschen und 49 Prozent der Österreicher beziehungsweise 50 Prozent der Schweizer streben gegenwärtig an, über ihre Bezahlung neu zu verhandeln. "Ich verstehe, dass Arbeitnehmer ein neues Gehalt anstreben, schließlich sind die Zeiten, in denen man jedes neue Jahr ein wenig mehr bekommt, bei vielen Unternehmen inzwischen vorbei", erläutert Weitz.

Trotz der Bemühungen und Wünsche vieler, können nicht alle Arbeitnehmer wegen ihres Gehalts in Neuverhandlungen treten. So gaben 13 Prozent der Befragten an, nach Tarif bezahlt zu werden und somit keine Möglichkeit zu haben, auf die Höhe des Einkommens Einfluss zu nehmen. Rund zehn Prozent der befragten Arbeitnehmer wollen hingegen nicht neu pokern, da sie erst vor kurzem eine Gehaltserhöhung bekommen haben. (pte/red)