Praktiker verfehlte 2008 Umsatzziel - Auslandsexpansion gedrosselt 
Sparsame Heimwerker vermiesen dem Baumarkt-Konzern das Geschäft
Kirkel (APA/dpa) - Die deutsche Baumarktkette Praktiker hat nach schwachen Geschäften im Inland und einem durchwachsenen vierten Quartal im vergangenen Jahr ihr selbstgestecktes Umsatzziel verfehlt. Die Erlöse sanken vorläufigen Zahlen zufolge um 1 Prozent auf 3,91 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag im saarländischen Kirkel mitteilte. Ursprünglich hatte der im MDAX notierte Konzern ein Umsatzplus im niedrigen, einstelligen Prozentbereich angepeilt.

"In der schwierigen konjunkturellen Situation des Jahres 2008 sehen wir es schon als großen Erfolg an, das Rekordniveau des Vorjahres fast gehalten zu haben", sagte Vorstandschef Wolfgang Werner laut Mitteilung. Angaben zum Ergebnis machte Praktiker noch nicht. Endgültige Zahlen will der Konzern Ende März bekanntgeben.

Wenige Rabatte

Auf dem deutschen Markt verbuchte das Unternehmen 2008 einen Umsatzrückgang von 6,9 Prozent auf 2,67 Mrd. Euro. Das führte Praktiker nicht zuletzt darauf zurück, dass die Zahl der Rabatt-Tage mit Nachlässen von 20 Prozent halbiert worden sei. Auch die 2007 übernommene Kette Max Bahr habe auf mehrere verkaufsfördernde Aktionen verzichtet.

Als Hoffnungsschimmer wertete es der Konzern, dass im vierten Quartal der Umsatz der Hauptmarke Praktiker im Deutschlandgeschäft nur noch um 0,7 Prozent zurückging. In den ersten neun Monaten waren die Erlöse hier um zwölf Prozent eingebrochen.

Im vierten Quartal musste der Konzern flächenbereinigt auch im Ausland ein Umsatzminus von 7,8 Prozent hinnehmen. Dank der Eröffnung neuer Märkte konnte Praktiker am Ende des vierten Quartals ein Umsatzplus von 4,5 Prozent ausweisen. Im Gesamtjahr stiegen die Erlöse außerhalb der Grenze um 14,6 Prozent auf 1,24 Mrd. Euro, flächenbereinigt blieben sie nahezu stabil.

Der Konzern drosselte im Ausland sein Expansionstempo. Statt wie vorgesehen 15 bis 20 Märkte wurden lediglich 13 neu eröffnet. Insgesamt hatte der Praktiker-Konzern zum Ende des abgelaufenen Jahres 436 Märkte (Vorjahr 425), davon 336 in Deutschland (337). Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 23.300 Menschen.