Helsinki - Bei einer Schießerei in einem mehrstöckigen Wohnhaus in der finnischen Stadt Jyväskylä sind am Donnerstag früh drei Männer getötet worden. Nach Angaben der Polizei wurden bei dem Vorfall zumindest zwei Schusswaffen benützt. Wer im Einzelnen auf wen geschossen und wie viele Schützen es gegeben hat, ist Gegenstand der Ermittlungen.

In der Wohnung hielten sich laut Polizei zum Zeitpunkt des Schusswechsels acht Personen auf, darunter eine Frau und zwei Kinder. Die Polizei hatte die Wohnung kurz nach 8.00 Uhr Ortszeit gestürmt, nachdem Nachbarn in der Früh Alarm schlugen. Zwei der Toten wurden außerhalb der Wohnung, aber innerhalb des Gebäudes aufgefunden. Alle Opfer dürften nach Einschätzungen der Ermittler innerhalb der Wohnung von den tödlichen Kugeln getroffen worden sein.

Das Motiv für die Schießerei war vorerst unklar. Finnische Medien spekulierten am Donnerstag angesichts des Umstandes, dass der Vorfall in dem unter anderem von Einwanderern und Roma bewohnten Stadtteil Pupuhuhta passierte, über eine mögliche Familienfehde. Die Polizei wollte dazu keine Angaben machen. Ebenso nicht bestätigen wollte die Polizei auf Rückfrage der APA, ob und wie viele Personen festgenommen wurden. Laut Medienberichten wurden mehrere Personen angehalten.

Das Thema Schusswaffen ist seit den Amokläufen an finnischen Schulen in den beiden vergangenen Jahren besonders heikel. Die Regierung in Helsinki stand zuletzt unter starkem öffentlichen Druck, die vergleichsweise liberale Waffengesetzgebung des Landes zu verschärfen und deren bisher großzügige Handhabung verstärkt zu überwachen. (APA)