Adelboden - Die Schweizer Riesentorläufer sind auf einer riesigen Euphoriewelle Richtung Heimrennen am Samstag in Adelboden (10.15 und 13.15 Uhr) geschwommen. Von den bisherigen vier Saisonrennen haben die Eidgenossen drei gewonnen, Daniel Albrecht triumphierte in Sölden und Alta Badia, Carlo Janka in Val d'Isere. Im Disziplinen-Weltcup liegen mit Albrecht (1.), Didier Cuche (3.) und Janka (5.) drei Athleten unter den Top-5.

Heimvorteil

Und nun steht noch dazu ausgerechnet Adelboden vor der Tür. "Dieser Hang liegt uns Schweizern immer sehr gut", stellte Albrecht klar. Vor einem Jahr hatten die Schweizer auf ihrem Chuenisbärgli durch Marc Berthod und Albrecht sogar einen Doppelsieg gefeiert. Und damit die Vorzeichen auf dem extrem selektiven Kurs auch heuer stimmen, legte das Schweizer Team über Silvester exklusive Trainingstage auf dem Rennkurs ein.

Albrecht fühlt sich mehr als bereit. "Ich bin in der Riesentorlauf-Form meines Lebens. So leicht ist es mir noch nie von der Hand gegangen", meinte der 25-Jährige, dessen Truppe jedoch im teaminternen Saisonvergleich mit den Österreichern aktuell mit 3:4-Siegen im Hintertreffen liegt.

Dezimiertes ÖSV-Team

Österreichs Herren gehen jedoch schwer dezimiert in den letzten Riesentorlauf vor der WM. Rainer Schönfelder hat am Donnerstag die Saison wegen seiner Schienbeinprobleme vorzeitig beendet, Marcel Hirscher (Darminfektion) und Mario Matt (Infekt im Nasen-Nebenhöhlenbereich) sind höchst fraglich. Hannes Reichelt, im Vorjahr als Dritter bester ÖSV-ler, hat zwar das Hangbefahren am Freitag absolviert, den Salzburger zwickt es aber gleich an mehreren Stellen gehörig.

"Derzeit mache ich anscheinend eine Schmerztherapie", erklärte Reichelt mit Galgenhumor. Zusätzlich zu seinem Infekt im rechten Ohr machen dem Salzburger nach einem schweren Trainingssturz auf der Reiteralm schwere Sprunggelenksprobleme zu schaffen. "Der Knöchel ist das Hauptproblem", so Reichelt, der sich deshalb am Samstag nicht allzu viel erwartet: "Auf diesem Hand sollte man eigentlich topfit sein. Aber vielleicht kann ich mir das Gefühl vom vergangenen Jahr in Erinnerung rufen."

Hoffnungsträger Raich

Damit ruhen die Hoffnungen wieder einmal vor allen auf Raichs Schultern. Und der Pitztaler, der einzige Nicht-Schweizer Riesentorlauf-Sieger der Saison (Beaver Creek), strotzte vor Vorfreude auf Adelboden. "Hier merkt man ab dem ersten Schwung, dass das etwas ganz besonderes ist. Adelboden ist eine Mords-Gaudi", so der Adelboden-Riesentorlauf-Sieger 2006 und 2007.

Raich stellte klar, dass er den Schweizern auch in der Höhle des Löwen Paroli bieten möchte. "Sie haben bis jetzt drei Riesentorläufe gewonnen, jetzt wollen wir wieder zurückschlagen und dagegenhalten." Die Tatsache, dass die Schweizer vergangene Woche auf dem Rennkurs trainieren durfte, nahm Raich achselzuckend zur Kenntnis. "Nachteil ist das aber sicher keiner für sie."(APA)