Ein christliche Stiftung bietet schwulen Christen "Hilfe" an, die sich gegen ihre Homosexualität zur Wehr setzen wollen.

Foto: Johannes Simon

Amsterdam - Eine niederländsiche christliche Stiftung, die Homosexuelle "kurieren" will, hat nach heftigen Protesten ihre staatlichen Fördermittel verloren. Derartige Aktivitäten der evangelischen Stiftung "Onze Weg" ("Unser Weg") würden gegen die Gleichberechtigungspolitik verstoßen, erklärte der zuständige Bildungs- und Kulturminister Ronald Plasterk nach Medienberichten vom Freitag. Zudem wird nun die staatliche Hilfe für eine ähnliche Kirchenstiftung überprüft.

50.000 Euro

Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro seien "Onze Weg" in der Annahme gewährt worden, dass die Stiftung sich "für eine offenere Diskussion über Homosexualität von Christen in der Kirche" einsetzen wolle. Wie die Zeitung "Trouw" berichtete, bietet die Stiftung stattdessen schwulen Christen Hilfe an, die sich gegen ihre Homosexualität zur Wehr setzen wollen. Ihnen sei erklärt worden, dass "Genesung" durch "das Zurückdrängen homosexueller Gefühle" sowie eine "Veränderung hin zur Heterosexualität" möglich sei.

Eine solche Vorstellung sei nicht hinnehmbar, erklärte Minister Plasterk. "Die Grenze wird überschritten, wenn versucht wird, Menschen von ihrer Homosexualität zu heilen." Die führende Schwulenorganisation Niederländische Vereinigung für die Integration von Homosexualität (COC) begrüßte den Entzug staatlicher Fördergelder für "Onze Weg". COC-Vorsitzender Wouter Neerings sagte: "Unsere Gebete sind erhört worden." (APA)