Das neue Volume Applet in GNOME 2.25.4

Screenshot: Andreas Proschofsky

Mit GNOME 2.25.4 hat das Projekt hinter dem Unix/Linux-Desktop nun eine neue Vorversion für die kommenden Release der eigenen Softwaresammlung zum Download bereit gestellt. Diese bringt wieder den gewohnten Mix aus neuen Features und Bugfixes, einen Schwerpunkt bilden dabei weiterhin die Aufräumarbeiten mit veralteten Technologien.

Wünsche

Ein Unterfangen, das nun auch von einer neuen Version des grafischen Toolkits GTK+ unterstützt wird: Entgegen der ursprünglichen Planung soll nun parallel zu GNOME 2.26 auch eine frische Generation der Widget-Sammlung erscheinen. Eigentlich war GTK+ 2.16 erst für den Sommer gedacht, auf Wunsch der AnwendungsentwicklerInnen hat man sich aber nun zur Vorverlegung entschieden.

Argumentation

Diese hatten den Wunsch geäußert die schon jetzt angesammelten neuen Funktionen in ihren Programmen nutzen zu können, etwa das neue Status Icon API oder auch die Fortschrittsanzeige in Eingabefeldern. Zusätzlich hat man den GTKBuilder-Support so erweitert, dass die in GTK+integrierte Technologie nun vollständige die externe libglade zur Interface-Entwicklung ersetzen kann. Passend dazu wird auch eine frische Version des Interface-Entwicklungstools Glade integriert, die diese Möglichkeiten nutzt und eine Konvertierung auf das neue Format bereitstellt.

Auswahl

Der Dateiauswahldialog wurde ebenfalls wieder leicht überarbeitet, so dass jetzt optional auch hier Dateigrößen angezeigt werden können. Außerdem ist es nun möglich direkt aus dem File Selector heraus Mount-Operationen durchzuführen.

Audio

Aber auch abseits von GTK+ tut sich aktuell so manches: Dazu gehört etwa ein neues Applet zur Lautstärkensteuerung, das sich gegenüber der bisherigen Lösung nicht nur stark vereinfacht präsentiert, sondern auch fortgeschrittene Funktionen von Pulseaudio - etwa die gezielte Auswahl eines Ausgabegeräts - unterstützt. Zahlreiche Neuerungen gibt es auch bei den diversen GNOME Games von denen ein bedeutender Teil nun die 3D-Bibliothek Clutter für neue Animationsmöglichkeiten benutzt.

Freezes

Als nächster Schritt in der Entwicklung tritt in wenigen Tagen der API/ABI-Freeze ein, nach dem keine Änderungen an den Programmierschnittstellen der Kernkomponenten mehr vorgenommen werden sollen. Außerdem sollen schon bald die Entscheidungen über die zur Aufnahme stehenden neuen Komponenten gefällt werden. Hier haben sich dieses Mal unter anderem die CD-Brennsoftware  Brasero und das einfach File-Sharing-Programm GNOME User Share beworben.

Die fertige Version von GNOME 2.26 visiert man derzeit für den 18. März an. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 09.01.2009)