Linz - Wissenschaft diskursiv zugänglich machen will der "Kepler Salon" von Linz09, der Montagabend eröffnet wird. Dem Frontalunterricht werde abgeschwört, erklärte Intendant Martin Heller in einer Pressekonferenz mit seinem Stellvertreter Ulrich Fuchs und Kulturreferent Vizebügermeister Erich Watzl. Experten und Laien sollen sich das ganze Jahr über auf Augenhöhe begegnen.

Mit dem Kepler Salon geht für Fuchs als einen der Projektverantwortlichen ein "Linz09-Traum" in Erfüllung. Dem Vorhaben solle im Kulturhauptstadtjahr so viel Kraft und Fahrt gegeben werden, "dass man in den folgenden Jahren gar nicht daran vorbei kann". Eine Fortführung wünscht sich auch der Vizebürgermeister. Er geht davon aus, dass im ehemaligen Wohnhaus des Astronomen Johannes Kepler wissenschaftliche Themen so vermittelt werden, dass sie "Otto Normalverbraucher Erich Watzl auch versteht".

Vorträge und Streitgespräche

Projektleiterin Silvia Keller will den Salon, der sich über insgesamt 175 Quadratmeter erstreckt, nicht als "Pilgerort" verstanden wissen, sondern als eine für jeden zugängliche Einrichtung. Statt Fachsymposien kündigte sie Vorträge, aber auch Streitgespräche an. "Wir sind der festen Überzeugung, es gibt keine dummen Fragen", betonte Keller.

Eröffnung

Gestartet wird am 12. Jänner mit der offiziellen Eröffnung um 18 Uhr, ab 19.30 Uhr referiert Rudolf Taschner, 2004 zum "Wissenschafter des Jahres" gewählt, über "Mathematik als Leuchtfeuer der Aufklärung". In Folge stehen weitere ungewöhnliche Themen wie beispielsweise neue Religionsvorstellungen im Raumfahrtzeitalter (4.2.), das Zusammenspiel von Fußball und Kunst (11.2.) und Geschlechterverhältnisse in den Universitäten und der Wissenschaft (16.3.) am Programm.

Zielgruppe Kinder

Der "Salon der schlauen Füchse" wendet sich in Zusammenarbeit mit der KinderUniSteyr an junge Interessierte im Alter von sieben bis zwölf Jahren. Kooperationspartner Andreas Kupfer will mit Themen wie Umweltgifte und Klimaschutz (24.1.), "Muss man sich vor der Hölle fürchten?" (14.2.) und Masken aus verschiedenen Ländern und ihre Bedeutung (28.2.) kein Talentförderungsprogramm betreiben, sondern "auch bildungsferne Schichten wie Migranten ansprechen".

Wie beim Kepler Salon ist der Besuch kostenlos, die Anmeldung erfolgt per Internet. Bis zu 40 Kinder können an einer Veranstaltung teilnehmen, bei großem Andrang entscheidet das Los. (APA)