In einem Aspekt sind sich Serienkiffer und Gesundheitsministerium wohl einig: „Es geht immer um den Wirkstoff", sagt Ministeriums-Sprecherin Sigrid Rosenberger - und bezieht sich dabei auf das am 18. Dezember erlassene und nun endgültig verordnete Verkaufsverbot der Modedroge Spice in Österreich (derStandard.at berichtete).

Liste nicht vollständig

Welche Kräutermischungen konkret betroffen sind, ist jedoch nicht geklärt: Das Ministerium zählt zwar ein paar Produktnamen auf, diese Aufreihung verschiedener Markennamen wie „Spice Gold" oder „Yukatan" sei aber keineswegs vollständig, erklärt Rosenberger: So kann es vorkommen, dass Marken, die nicht genannt wurden, verboten sind, andererseits aber akzeptable Mischungen „unschuldig" in der Liste stehen. Grundsätzlich gilt: Alle Mischungen, die das künstliche Cannabinoid JWH-018 enthalten, sind tabu. Genau hier wird es aber strittig. Denn Gabriel, laut eigenen Angaben der Erfinder von Rauchwaren mit klingenden Namen wie „Kiffer" und „Highdi's Almdröhner", sieht sein Sortiment zu Unrecht in die Affäre gezogen: Seine Kräutermischungen hätten mit der Modedroge Spice „gar nichts zu tun". Sie enthielten keine chemischen Zusätze und seien „rein pflanzlich".

Die enthaltenen Kräuter, unter anderem Katzenminze, Damiana und Blauer Lotus, würden dennoch den gewünschten Effekt erzielten - nämlich je nach Produkt und Menge entspannend, euphorisierend oder „sexuell stimulierend" wirken, so die Verkäufer.

Im Ministerium sieht man jedenfalls keinen Anlass, Gabriels Produkte vom Verkaufsverbot dezidiert auszunehmen: „Wenn er behauptet, dass der Wirkstoff in seinen Artikeln nicht enthalten ist, dann muss er das beweisen", so Rosenberger.

In Onlineforen haben die „pflanzlichen" Mischungen aber ohnehin nicht den besten Ruf: Es gebe „ einfach zu viele stärkere Mischungen, die im gleichen Preissegment liegen", meint etwa User „Checker666" auf spice.forum.net. Seine Schlussfolgerung: „Kein synthetisches Canaboid drin = kein Spass". (mas, derStandard.at, 11.1.1009)