NewYork/Wien - Die Schweizer Großbank UBS gibt dem Druck der US-Behörden nach und wird rund 19.000 Offshore-Konten wohlhabender amerikanischer Kunden schließen, berichtete die New York Times am Freitag. Der größte Vermögensverwalter der Welt geriet unter Beschuss, da nur ein Bruchteil der Konten von amerikanischen Anlegern bei der Steuerbehörde IRS (Internal Revenue Service) gemeldet waren. Die Zahl der Konteninhaber, die auf diesem Weg Steuern hinterzogen haben, soll sich auf einige tausend belaufen. Obwohl die UBSunter dem strengen Schweizer Bankengesetz steht, werde sie dem Druck der IRSnachgeben und Kundendaten herausgeben müssen. Denn im Fall von Steuerhinterziehung sei sie dazu verpflichtet, sagte Mark Branson, Finanzchef der Vermögensverwaltungssparte der UBS, der Tageszeitung The Times.

Die IRS geht davon aus, dass die UBS durch Geheimkonten wohlhabenden Anlegern ermöglicht hat, gut 18 Milliarden Dollar (rund 13,1 Milliarden Euro) zu verbergen und somit Steuern in der Höhe von 300 Millionen Dollar (rund 219 Millionen Euro) zu hinterziehen.

Die UBS wird im Zuge der Kontenschließung das Vermögen an andere Banken und eigene Zweigstellen überweisen oder den ehemaligen Kontoinhabern Schecks zukommen lassen. Bei einer Offenlegung droht diesen UBS-Kunden, dass sie nicht nur der Steuerflucht, sondern auch der Geldwäsche angeklagt werden.
Ein Unternehmenssprecher der UBS erklärte, dass bereits seit vergangenem Jahr Konten von US- Kunden geschlossen werden. Bislang seien kleinere Konten mit weniger als 50.000 Franken aufgehoben worden. (Reuters, kasp, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10./11.1.2009)