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James Nesbitt funkelt wie ein Höllenbote.

Foto: AP/Nash

Wie so oft im Leben reizt das Böse, lockt und verführt es mit teuflischer Attraktivität. Das Gute ist dagegen fad und farblos. Dr. Jackman und seinem dunklen Alter Ego Billy Hyde geht es ebenso: Im normalen Leben ein lascher Jackman, geht er als Bosnigl Hyde mit gestärktem Rückgrat auf seine Opfer zu. Und droht nach dem Script von Drehbuchautor Steven Moffat mit irrer Clownfratze: "Di-di-dich krieg ich noch!" Moffat verhalf schon "Dr. Who" zu dauerhaftem Erfolg. James Nesbitt (Bloody Sunday) als Jackman/Hyde funkelt wie ein Höllenbote.

In der Serie "Jekyll" beschreitet die BBC neue Wege im TV-Genre des Mysteriösen. Mit der historischen Vorlage von Robert Louis Stevenson hat Jackman/Hyde nichts zu tun. Auch wenn sie sich, wie in "Jekyll" zugetragen, äußerlich ähnlich schauen sollen, erinnert der Charakterswitch mehr an Sean Archer und Castor Troy in John Woos "Face/Off". Wie damals flutscht das richtig. Wenn Jekyll den Mund aufmacht und sich in unscharfer Zeitverzögerung das Werwolf-Gebiss zeigt.

Wirklich gruselig geht es einstweilen im australischen Busch zu: Der Dschungel ist voll mit völlig unbekannten Freaks. Man kann vermuten, dass die Insassen in ihrer Bedeutung in Deutschland jener der hiesigen Lokalgröße Christina Lugner entsprechen. Was die Gruppe jedoch verbindet, sind katastrophale Sympathiewerte. Dass Lugner in dieser Skala nicht die Letzte ist, sagt eigentlich alles über das Gesamtniveau. (Bitte nicht "Niveau" in diesem Zusammenhang erwähnen!)

Solches Verhalten weckt üble Gedanken: Was Billy Hyde im Dschungel anstellen würde ... (Doris Priesching/DER STANDARD; Printausgabe, 12.1.2009)