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Kreativität ist in Zeiten der Krise und der CO2-Reduktion gefragt.

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Zuerst die Finanzkrise, dann die Autokrise, jetzt beides. Viele fragen sich, ob es angesichts der Absatzrückgänge in der Autoindustrie möglich ist, die Ziele zur CO2-Reduktion aufrechtzuhalten. Denn es muss gespart werden, und das könnte auch die Entwicklungsbudgets schrumpfen lassen und damit die Fortschritte in Sachen Verbrauchsreduktion. Doch die Krise zeigt uns auch, dass es künftig nicht mehr genügen wird, da und dort an einem Schräubchen zu drehen, und alles wird wieder gut. Genauso wie die Finanzwelt wird sich auch die Autoindustrie in ihren Grundfesten neu orientieren müssen. Die Art, wie in den vergangenen Jahrzehnten die Räder am Laufen gehalten wurden, stellt kein Konzept mehr für die Zukunft dar (immer mehr vom selben).

Auch wenn dies von der alten Garde niemand gerne hört: Wir fahren mit viel zu schweren Autos viel zu schnell, und das oft auch noch alleine, nicht einmal zu zweit. Das Rezept für einen umweltschonenderen Verkehr kann also nicht nur darin liegen, mit immer mehr technischem Aufwand immer noch "mehr" Auto zu bewegen. Kreativität ist jetzt gefragt, und zwar über die 1,7 mal 4,5 Meter Automobil hinaus. Klare Antworten sind nicht leicht. Aber vielleicht könnten wir zuerst einmal die richtigen Fragen stellen? Ist es notwendig, dass schon fast jeder Kompaktwagen in der Lage ist, 200 km/h zu fahren, obwohl man das eh bei weitem nicht darf? Ist es klug, gewaltige Mengen an Steuergeld für gigantomanische Autobahnen auszugeben, die eh in kurzer Zeit wieder verstopft sind? Die Liste an Fragen ließe sich noch lange fortsetzen. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/9.1.2009)