Filmszene aus "Slumdog Millionnaire".

Foto: Filmladen

Los Angeles - Mit gleich vier Golden Globes war ein ziemlich erstaunter Danny Boyle der große Sieger des Abends: Sein Drama Slumdog Millionaire wurde im Rahmen der 66. Golden-Globes-Gala, ausgerichtet von Hollywoods Auslandspresse, als bester Film, für Regie, Drehbuch und Musik gewürdigt. Der 52-jährige britische Regisseur wurde nach TV-Filmen Mitte der 90er-Jahre mit der schrägen Komödie Trainspotting international bekannt. Zuletzt hatte er den Science-Fiction-Thriller 28 Days Later inszeniert. Slumdog Millionaire erzählt die Geschichte einer indischen Waise, die bei der TV-Millionenshow gewinnt. Der Film startet am 20. März in Österreich.

Die zweite große Gewinnerin war Schauspielerin Kate Winslet: Sie wurde sowohl als beste Nebendarstellerin (in Stephen Daldrys Der Vorleser) als auch als beste Hauptdarstellerin (in Zeiten des Aufruhrs) geehrt, und sie stellte ihre Qualitäten als Schauspielerin nicht zuletzt bei ihrer zweiten Dankesrede unter Beweis. Ihre Kollegin Sally Hawkins (Happy-Go-Lucky) nahm nach dem Silbernen Bären nun auch den Golden Globe als beste Komödiantin entgegen.

Mit Standing Ovations ehrten die Anwesenden den vor einem Jahr verstorbenen Heath Ledger und seine posthume Auszeichnung als bester Nebendarsteller in The Dark Knight. Weitere Darstellerpreise erhielten Mickey Rourke (The Wrestler) und Colin Farrell (Brügge sehen - und sterben?). Woody Allens Vicky Cristina Barcelona bekam den Golden Globe als beste Komödie.

Bei den TV-Serien war das historische Drama John Adams über den zweiten US-Präsidenten gleich vierfach erfolgreich. Drei Globes heimsten 30 Rock beziehungsweise Autorin, Produzentin und Darstellerin Tina Fey sowie ihr Co-Star Alec Baldwin ein. Die Serie Mad Men, die in der boomenden Werbeindustrie der 1960er-Jahre spielt, wurde bereits zum zweiten Mal zum besten TV-Drama gekürt. (Isabella Reicher, DER STANDARD/Printausgabe, 13.01.2009)