Wien - Zumindest in die richtige Richtung bewege sich der Treibhausgas-Ausstoß in Österreich, sagte Umweltminister Nikolaus Berlakovich bei der Präsentation der Zahlen 2007. Allerdings: Noch immer fehlen 8,1 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent im Jahr (eine Einheit, in die die wichtigsten Treibhausgasse einberechnet wurden) zum Kioto-Ziel. Rechnet man die Emissionen dazu, für die lediglich Vorsorge in Form von Zertifikaten für treibhausgasarme Projekte getroffen wurden, erhöht sich die Zielverfehlung zu den gewünschten 68,8 Mio. Tonnen/Jahr auf knapp 20 Mio. Treibhausgase.
Zuversicht beim Umweltminister
Trotzdem ist Berlakovich zuversichtlich. Denn auch der größte heimische Verursacher, der Verkehr, hat 2007 weniger CO2 verursacht. Das um knapp drei Prozent gegenüber 2006 höhere Verkehrsaufkommen wurde durch den Einsatz von Biokraftstoffen überkompensiert: Mit der Erhöhung der Beimischung auf 5,75 Prozent und dem Einsatz von Biokraftstoff E7 soll das Einsparungsziel auf 1,5 Mio. Tonnen angehoben werden.
Reduktion bei der Raumwärme
Eine deutliche Reduktion im Vergleich zu 2006 zeigt der Sektor Raumwärme. Der geringere Treibhausgasausstoß von 2,3 Mio. Tonnen war allerdings auf den warmen Winter zurückzuführen. Im 2. Konjunkturpaket wurden zusätzlich 100 Mio. Euro zur thermischen Sanierung vereinbart. Auch die Emissionsrückgänge in der Industrie um 1,6 Mio. Tonnen waren vornehmlich auf den milden Winter zurückzuführen. Die Emissionsverursacher Abfallwirtschaft und fluorierte Gase sanken wie in den Jahren zuvor. Die Landwirtschaft blieb konstant. (ruz, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.8.2008)