Wien - Am Wiener Judenplatz versammelten sich am Montagabend jene, die gegen den Raketenbeschuss der palästinensischen Hamas und der libanesischen Hisbollah ein Zeichen setzen wollten, der sich derzeit gegen israelische Grenzdörfer richtet.
Für 18 Uhr hatte die Israelitische Kultusgemeinde Wiens gemeinsam mit Vereinen wie dem Café Critique und der neu gegründeten Plattform „Free Gaza from Hamas" zu einer Solidaritätskundgebung aufgerufen. Die Versammlung richte sich gegen den Terror, war zuvor in Aussendungen zu lesen, und unterstütze daher das „Selbstverteidigungsrecht Israels".
Als Erste fanden sich auf der Rednerliste die Vertreter der jüdischen Gemeinde Wiens: Ariel Muzicant, ihr Präsident und damit weltliches Oberhaupt, sowie Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg.
Drei Politiker hatten nicht nur ihre Unterstützung, sondern auch ihr Kommen zugesagt: Ursula Stenzel (ÖVP), Bezirksvorsteherin der Innenstadt, Rathaus-Abgeordneter Peter Florianschütz (SPÖ) sowie Madeleine Petrovic, Klubobfrau der Grünen im niederösterreichischen Landtag.
Stenzel zum Standard über ihre Motive: Sie empfinde es als „Tragik", dass es Israel und seine Nachbarn 60 Jahre nach Staatsgründung „noch immer nicht geschafft haben", ein Friedensabkommen zu schließen. Dazu wirbt die frühere EU-Abgeordnete für einen sofortigen Waffenstillstand: „Es gibt keine militärische Lösung, sondern nur eine politische. Deswegen sind die Friedenspläne, die sich schon seit langem in den Schubladen befinden, endlich umzusetzen."
Und auch Petrovic meint angesichts der täglichen Fernsehbilder: „Es kann nicht so weitergehen." Außerdem, betont die Grüne, liege es „besonders auch in Österreichs Verantwortung, die staatliche Integrität Israels in der ganzen Welt zu verteidigen. Das Existenzrecht darf ganz besonders hierzulande nicht infrage gestellt werden." (nw, DER STANDARD, Printausgabe, 13.1.2009)