Wien - Bisher waren vor allem die klassischen Kfz-Industrieländer Steiermark und Oberösterreich betroffen, doch auch in Wien greift die Kurzarbeit um sich: Bereits 2400 entsprechende Stellen sind beim AMS Wien gemeldet, 1550 sind bewilligt - davon 1439 allein von General Motors. Weitere Betriebe sollen folgen, hört man.

Österreichweit sieht die Sache folgendermaßen aus: Laut jüngsten Zahlen sind in 60 Betrieben insgesamt 10.255 Mitarbeiter in (vom AMS geförderter) Kurzarbeit, bis Ende Jänner werden weitere 27 Betriebe mit 5973 Mitarbeitern dazukommen. Ab Februar beginnen voraussichtlich 1779 weitere Mitarbeiter, die Voraussetzungen werden dort gerade geprüft. Ende Jänner will die Regierung wie berichtet die Kriterien für geförderte Kurzarbeit flexibler gestalten und gleichzeitige AMS-Schulungen ermöglichen.

Härtere Zeiten

Das Arbeitsmarktservice in der Bundeshauptstadt muss sich dabei insgesamt nach Rückgängen in der Arbeitslosenstatistik wieder auf härtere Zeiten gefasst machen, hieß es auf einer Pressekonferenz am Montag: Vergangenes Jahr hatten 66.478 Menschen keine Arbeit. In Schulung befanden sich 18.156 Menschen. Zusätzlich 6000 Menschen werden heuer voraussichtlich keinen Job haben, errechnete aber das Forschungsinstitut Synthesis. Kommendes Jahr sollen es gar um 8000 mehr sein. Betroffen sind auch hier vor allem Arbeiter im Produktionsbereich und der Autozuliefererindustrie.

Weiters wird derzeit versucht, das Modell "Bildungskarenz plus" (Arbeitnehmer nehmen für drei bis zwölf Monate Auszeit, AMS finanziert Weiterbildungsgeld), das in Oberösterreich, der Steiermark, Kärnten, Vorarlberg sowie bald in Tirol bereits existiert, österreichweit einzurichten. (mil, szem, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.8.2008)