Die deutschen Zeitungen der Mecom-Gruppe sind nach Betriebsratsangaben an den Kölner Verlag M. DuMont Schauberg verkauft worden. Das teilte der Konzernbetriebsrat des Berliner Verlags am Dienstag mit. Zu der Gruppe gehören unter anderem die "Berliner Zeitung", die "Hamburger Morgenpost" und der "Berliner Kurier". Die Verlagsgruppe war vor gut drei Jahren an die Gruppe des Finanzinvestors David Montgomery veräußert worden. Nun gehört sie wieder einem Verlag.

Alle Betriebe der BVZ Deutsche Mediengruppe Holding sind demnach jetzt im Besitz der Kölner Verlagsgruppe. Zu DuMont gehören Titel wie der "Kölner Stadtanzeiger" und die "Frankfurter Rundschau". Der Kauf soll laut Betriebsrat im ersten Quartal abgeschlossen sein. Das deutsche Kartellamt müsse ihn noch genehmigen.

Kolportierter Kaufpreis: 152 Millionen Euro

Der kolportierter Kaufpreis für Blätter des Medieninvestors Mecom liegt bei 152 Millionen Euro, die Kölner würden damit weniger bezahlen als gedacht. Vergangene Woche war in Unternehmenskreisen noch ein Preis von bis zu 170 Mio. Euro genannt worden.

Mecom hatte in den vergangenen Jahren in Europa mehr als 300 Titel zusammengekauft, doch war das Expansionstempo wohl zu hoch. Zudem brechen in ganz Europa mit der Wirtschaftskrise die wichtigen Werbeeinnahmen weg. Derzeit sitzt die Gruppe auf über 600 Mio. Euro Schulden. Die Banken haben das Unternehmen vor drei Wochen mit einer Fristverlängerung bis Ende Februar vor dem sofortigen Aus zu bewahrt. Der Aktienkurs lag am Montag bei zwei Pence. (APA/dpa)