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Hermann Maier muss bei den anstehenden Klassikern aufzeigen.

Foto: APA/Bilow

Wengen - Die Aufstellung der österreichischen Herren-Abfahrtsmannschaft zählt stets zu den brisantesten Entscheidungen bei alpinen Ski-Großereignissen. Zwar sind die fetten Abfahrtsjahre im ÖSV-Team mit fast einem Dutzend Medaillenkandidaten längst vorbei, dennoch gibt es auch im Vorfeld der WM in Val d'Isere mehr Kandidaten als Startplätze.

Und das, obwohl mit Hans Grugger (u.a. Kreuzbandriss) und Andreas Buder (Schienbeinkopf-Bruch) zwei absolute Topfahrer verletzungsbedingt ausfallen. Und auch für Mario Scheiber (u.a. Meniskuseinriss, Knorpelfraktur) dürfte die WM zu früh kommen. Der Tiroler meinte nach den ersten Schwüngen im heimischen St. Jakob im Defereggental wenig optimistisch: "Ein Start in Kitzbühel wäre ein Wunder, eine WM-Teilnahme ein Weltwunder."

Für den 25-Jährigen hat sich der Spaßfaktor bei den ersten Schwüngen in Grenzen gehalten, an ein schmerzfreies Fahren sei derzeit nicht zu denken. Deshalb will Scheiber keine noch schwerere Verletzung riskieren. "Denn ich habe bis 2019 noch viele Rennen und Großereignisse vor mir", so Scheiber, der sich vergangene Woche Hoffnungen auf ein Comeback bei den Rennen in Kitzbühel am 23. (Super G) und 24. Jänner (Abfahrt) gemacht hatte. Vielleicht kehrt Scheiber aber auch dann eine Woche später in Garmisch-Partenkirchen in den Weltcup zurück.

Da der amtierende Abfahrts-Weltmeister nicht aus Österreich kommt - 2007 in Aare siegte der Norweger Aksel-Lund Svindal -, stehen der Truppe von ÖSV-Herren-Cheftrainer Toni Giger in der WM-Abfahrt vier Startplätze zur Verfügung. Bis zu den Titelkämpfen in Frankreich stehen noch die Weltcup-Abfahrten in Wengen (Samstag), Kitzbühel (24. Jänner) und Garmisch-Partenkirchen (31. Jänner) auf dem Programm.

In den bisherigen vier Rennen in Lake Louise, Beaver Creek, Gröden und Bormio haben sich mit Michael Walchhofer und Klaus Kröll zwei Läufer ganz deutlich vom Rest der ÖSV-Truppe abgesetzt. Walchhofer hat u.a. in Gröden gewonnen und in Bormio Rang drei belegt, Kröll wurde u.a. in Bormio Zweiter und bestach mit beeindruckender Konstanz, nämlich mit Top-6-Plätzen in allen vier bisherigen Abfahrten. Walchhofer und Kröll belegen derzeit im Abfahrts-Weltcup die Plätze eins und zwei, das WM-Ticket ist also für die beiden gelöst.

Von den restlichen ÖSV-Abfahrern haben es lediglich Georg Streitberger und Christoph Gruber je einmal in die Top-10 geschafft, Streitberger als Vierter in Lake Louise und Gruber als Neunter zuletzt in Bormio. Hermann Maier muss langsam aber sicher aufzeigen, beim 36-jährigen Salzburger steht in der Abfahrt bisher ein 12. Rang von Beaver Creek als Top-Ergebnis zu Buche. Neben Streitberger, Gruber und Maier darf sich auch noch Romed Baumann Hoffnungen auf einen Start in der Königsdisziplin machen.(APA)