Seoul  - Eine Gruppe südkoreanischer Atomexperten will diese Woche in Nordkorea Gespräche über den möglichen Kauf ungebrauchter Kernbrennstäbe aus der umstrittenen Nuklearanlage Yongbyon führen. Die Expertendelegation unter Leitung des stellvertretenden Unterhändlers für die Gespräche über die atomare Abrüstung Nordkoreas, Hwang Joon Kook, werde am Donnerstag über Peking nach Pjöngjang fliegen, teilte das Außenministerium in Seoul am Dienstag mit. Zweck des Besuchs von unbestimmter Dauer sei die Untersuchung "technologischer und wirtschaftlicher Aspekte" bezüglich der Atombrennstäbe.

Das kommunistische Nordkorea hatte dem Export der ungebrauchten Kernbrennstäbe im Rahmen der Sechs-Länder-Gespräche über ein Ende seines Atomwaffenprogramms zugestimmt. Die Beseitigung der Brennstäbe wäre einer der letzten Schritte zur Stilllegung der Atomeinrichtungen in Yongbyon. Südkorea erwägt den Kauf der Brennstäbe unter der Bedingung, dass sie zur Stromerzeugung in den eigenen Atomkraftwerken eingesetzt werden können.

Der Besuch der Südkoreaner in Nordkorea kommt zustande, obwohl die Sechser-Gespräche zuletzt im Dezember wegen Differenzen über die Überprüfung der nordkoreanische Nuklearaktivitäten in eine Sackgasse geraten waren. An den Gesprächen sind neben den beiden koreanischen Staaten noch die USA, China, Russland und Japan beteiligt. (APA/dpa)