Stockholm - Dass Tiere auf ein herannahendes Erdbeben oder andere Naturkatastrophen reagieren, ist bereits in der Antike beobachtet worden. Kühen dürfte dieser besondere Sinn allerdings nicht innewohnen, wie eine schwedische Studie zeigt. Die Auswertung der Bewegungsdaten von Rindern, die im Rahmen eines Forschungsprojekts der Schwedischen Agraruniversität mit Bewegungsmessern ausgerüstet waren, ergaben, dass sich die Tiere weder vor noch während des Erdbebens am 16. Dezember in Südschweden in ihrer Ruhe stören ließen.
Keine Verhaltensänderung
Universitätslektor Anders Herlin zufolge zeigten die Kühe auf Grund der mit Hilfe von GPS-Geräten und elektronischen Fußbändern aufgezeichneten Daten kein auffälliges Verhalten. Eine Kuh habe es sich sogar just im Augenblick des Bebens auf der Winterweide bequem gemacht. "Man kann wohl sagten, dass Kühe nicht die erdbebenempfindlichste Tierart der Welt sind", sagte der etwas enttäuschte Forscher, der diese Schlussfolgerung für gerechtfertigt hält, obwohl die Daten von lediglich acht Kühen stammen. (APA/red)