Der Trend bei den Asylanträgen in Österreich hat sich im Vorjahr gedreht. War die Zahl der Ansuchen ab 2003 stetig gesunken, gab es im Vorjahr erstmals wieder einen Anstieg. Insgesamt ist die Zahl der Asylanträge von knapp 12.000 im Jahr 2007 auf 12.800 im Jahr 2008 geklettert. Das bedeutet einen Anstieg von 7,45 Prozent, wie die heute publizierte Jahresstatistik des Innenministeriums darlegt. Darüber, wie viele Menschen tatsächlich in Österreich Asyl erhalten, sagt diese Zahl aber noch wenig aus: Einerseits ist Österreich nicht für alle Asylsuchenden zuständig, die hier ankommen; andererseits ist die Anerkennungsquote etwa bei Tschetschenen im Vorjahr gesunken.
Trendumkehr
Nachdem sich die Asylanträge in den Jahren 2006 und 2007 sogar halbiert hatten, sanken sie im ersten Halbjahr 2008 um weitere sechs Prozent. Erst im zweiten Halbjahr kam es dann zur Trendwende: Hier verzeichneten die Asylbehörden einen deutlichen Anstieg an Anträgen.
Österreich liegt mit dem Anstieg im Trend. Auch in Deutschland nahm die Zahl der Anträge um 15 Prozent zu, in der Schweiz sogar um 50 Prozent.
Von Höchstwerten weit entfernt
Von den Höchstwerten früherer Jahre ist man freilich noch weit entfernt. 39.354 Anträge waren am Höhepunkt im Jahr 2002 zu verzeichnen. Auch 2001 und 2003 gab es über 30.000 Anträge, ehe es auch angesichts rigider Asylregelungen steil bergab ging. Die Talsohle war 2007 erreicht, als nur 11.921 Anträge in der Asylstatistik ausgewiesen wurden. (APA, mas, derStandard.at, 13.1.2009)