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Der Astronom Johannes Kepler gibt einer neuen Initiative zur Wissensvermittlung in Linz seinen Namen.

Illustration: Archiv

"Wir sind der festen Überzeugung, es gibt keine dummen Fragen", sagt Projektleiterin Silvia Keller. Der Kepler Salon von Linz09, der Montagabend eröffnet wurde, schwört nämlich dem Frontalunterricht ab. Stattdessen soll Wissenschaft diskursiv zugänglich gemacht werden. Das wiederum erklärte Linz09-Intendant Martin Heller. Das große Ziel: Experten und Laien sollen sich das ganze Jahr über auf Augenhöhe begegnen.

Für seinen Stellvertreter Ulrich Fuchs geht mit dem Kepler Salon gar ein "Linz09-Traum" in Erfüllung. Dem Vorhaben solle im Kulturhauptstadtjahr so viel Kraft und Fahrt gegeben werden, "dass man in den folgenden Jahren gar nicht daran vorbei kann".

Namensgebender Ort des Geschehens ist das ehemalige Wohnhaus des deutschen Astronomen Johannes Kepler (1571 bis 1630), der von 1612 bis 1627 in Linz lebte und dem auch die Linzer Universität ihren Namen verdankt.

Silvia Keller will den Salon, der sich über insgesamt 175 Quadratmeter erstreckt, indes nicht als "Pilgerort" verstanden wissen, sondern als eine für jeden zugängliche Einrichtung. Entsprechend wird es nicht nur Vorträge, sondern vor allem auch Streitgespräche geben. In den nächsten Wochen wird es dabei um Themen wie neue Religionsvorstellungen im Raumfahrtzeitalter (4. 2.), das Zusammenspiel von Fußball und Kunst (11. 2.) oder Geschlechterverhältnisse in den Universitäten und der Wissenschaft (16. 3.) gehen.

Der "Salon der schlauen Füchse" wiederum wendet sich in Zusammenarbeit mit der KinderUniSteyr an junge Interessierte im Alter von sieben bis zwölf Jahren. Damit sollen keine Talente gefördert, sondern auch bildungsferne Schichten angesprochen werden. Wie beim Kepler Salon ist der Besuch kostenlos, die Anmeldung erfolgt per Internet. Bis zu 40 Kinder können an einer Veranstaltung teilnehmen, bei großem Andrang entscheidet das Los. (tasch, APA/STANDARD,Printausgabe, 14.1.2009)