Kia Sportage: schlichter, praktischer, solider, niedrigpreisiger Offroader, made in Korea.

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Grafik: DER STANDARD

Fußballschauer kennen es seit der WM in Südkorea und Japan vor sieben Jahren: "Oh! Pil seung Korea" singen die Fans dort. "Oh! Korea muss gewinnen." Auf dem SUV-Sektor ist dies seit längerem der Fall. Neben den teuren Deutschen und den verlässlichen Japanern haben sich die Geländegängigen aus Korea als feste Größe etabliert. SUVs haben nicht die beste Nachrede, gelten als Spritschlucker und gefährlich für andere Autos und Fußgänger bei Unfällen, als Platzverschwender in Metropolen und sinnlose Statussymbole für sogenannte Stadtförster.

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Aber, man darf bei aller berechtigter Kritik nicht vergessen: SUVs bieten Übersicht beim Fahren, Komfort beim Beladen durch die Hochbeinigkeit sowie mit den mehr oder weniger sofistizierten Allradantrieben nicht zu unterschätzende Vorteile auf Schneefahrbahnen.

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Kia hat sich bereits vor mehr als einem Jahrzehnt mit dem ersten Sportage-Modell als Günstiganbieter ("Billig" sind die irgendwann kommenden Chinesen) etabliert. Die erste Version schockte noch durch Verarbeitungsmängel und hanebüchene Ergonomie (das Reserverad blockierte die Kofferraumtür). Mit Derartigem ist seit der jüngsten Generation – weitgehend identisch mit dem Hyundai Tucson – Schluss. Das hat auch damit zu tun, dass der Sportage mittlerweile in der slowakischen Kia-Fabrik gefertigt wird, die taugliche Qualitäten für europäische Märkte produziert – von dort stammt auch einer der Überraschungserfolge der jüngsten Zeit, der kompakte Ceeed.

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Die zweite Generation des Sportage wurde in der Mitte des Modellzyklus etwas gefaceliftet, der Turbodieselmotor um 10 PS verstärkt. Außen gab es etwas Restyling, innen wurde angeblich die Qualität des Plastiks verbessert. Was aber nichts daran ändert, dass es äußerst schlicht und Old-School-artig aussieht. Doch Design kostet extra, und wer's so wenig braucht wie das Image einer Automarke, der wird bei Kia gut bedient für sein Geld (man gibt auch auf den Sportage sieben Jahre Garantie bis maximal 150.000 Kilometer). Laut Werk wurde auch die Federung für Europa neu abgestimmt, Ergebnis: unauffällig, was immer ein gutes Zeichen ist. (szem/DER STANDARD/Automobil/9.1.2009)