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Lebensmittel als Entscheidungsfaktor für das Baby-Geschlecht: scheinbar nur ein statistischer Zufall

Foto: REUTERS/Carlos Barria

London - US-Statistiker haben gravierende Zweifel an einer Studie angemeldet, derzufolge durch die kalorienbewusste Ernährung vieler Frauen in den Industrieländern immer weniger Buben zur Welt kommen sollen. Je mehr Kalorien die Mütter zum Zeitpunkt der Befruchtung zu sich genommen hätten, desto eher hätten sie später einen Jungen geboren. Diese Beobachtung lasse sich als statistischer Zufall erklären, schreiben Stanley Young vom US-Institut für statistische Wissenschaften und Kollegen in den "Proceedings B" der britischen Royal Society. Dort war im vergangenen April auch die nun kritisierte Untersuchung erschienen.

Hunderte Frauen untersucht

Forscher der Universitäten Exeter und Oxford hatten darin das Essverhalten von 740 Frauen vor ihrer Schwangerschaft untersucht und waren zu dem Schluss gekommen, dass mit den Kalorien auch die Wahrscheinlichkeit auf einen Buben steigt. Das gelte vor allem für ein Müsli zum Frühstück, schrieben Fiona Mathews und ihre Kollegen im vergangenen Jahr. Eine Erklärung für diesen möglichen Zusammenhang konnten sie allerdings schon damals nicht anbieten und die Studie war kritisiert worden.

Young und seine Kollegen können jetzt konkrete Fehler in der Studie nachweisen: In zwei Abschnitten sei jeweils der Verzehr von 132 verschiedenen Lebensmitteln untersucht worden, was 264 statistische Tests bedeute. Ohne Korrektur für diese Mehrfachtests seien dabei 13 falsch positive Ergebnisse zu erwarten. Genau dies sei in der kritisierten Arbeit geschehen, schreiben die Forscher. (APA/dpa/red)