Innsbruck - Als "mehr als fraglich" haben internationale Experten die Entscheidung von Kulturministerin Claudia Schmied  bezeichnet, dem Wunsch der Tiroler Landesregierung zuzustimmen, das Tiroler Rundgemälde von seinem angestammten Platz in das neuentstehende Museum am Bergisel zu verlegen - in zweiter Instanz, gegen den ablehnenden Bescheid des Bundesdenkmalamtes. "Die in der Presseaussendung geführte Argumentation für die Genehmigung der Übersiedlung des Gemäldes ist mehr als fraglich, basiert auf falschen Annahmen und einseitig interpretierten Informationen", hieß es in einer Aussendung.

Die "Zerreißung des Ensembles" verhindere die geplante und beim Denkmalamt bereits beantragte Eintragung des Riesenrundgemäldes Innsbruck als UNESCO-Welterbe, gab der International Panorama Council (IPC) an. IPC, nach eigenen Angaben ein weltweites Netzwerk von Museumsdirektoren, Museumsmanagern, Künstlern, Restauratoren und Historikern, setzt sich weltweit für die Erhaltung historischer Panoramen ein.

Durch die Übersiedlung werde das Gemälde seines wichtigsten Kontextes beraubt, so die IPC-Stellungnahme. Das Ensemble zeuge von der Unterhaltungsgeschichte früherer Zeiten. Das 1896 entstandene Kolossalgemälde in Innsbruck sei mit drei anderen Panoramen weltweit das letzte, das nahezu vollständig und unverändert in seiner Originalform erhalten sei. Es gelte als einzigartiges Beispiel für das klassische Panorama mit Rundgemälde, Vorgelände, klassischer Rotunde und der Tageslichtführung von oben.

Im Jahr 2009 begehen Nord- und Südtirol mit zahlreichen Feierlichkeiten den 200. Jahrestag der Bergiselschlachten der Tiroler rund um Andreas Hofer gegen Franzosen und Bayern. Aus diesem Anlass soll am Bergisel ein "Museum der Traditionskultur" entstehen. Das Projekt wird nach vorläufigen Schätzungen rund 20 Millionen Euro kosten. (APA)