San Francisco - Um 16.000 Dollar (rund 12.000 Euro), hundert Kisten Bier und mehrere Fleischpakete soll ein Mann im kalifornischen Greenfield versucht haben, seine Tochter zu verkaufen. Dies war der Preis, den der Mann von einem 18-Jährigen verlangte, damit dieser die 14-Jährige heiraten durfte. Ein Vermittler soll den Deal arrangiert haben.

Vermisstenmeldung bei der  Polizei


Die Tochter des 36-Jährigen war bereits zu dem als Bräutigam vorgesehenen Jungen aus der Nachbarschaft gezogen. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie das freiwillig getan hatte. Da ihr Vater aber nicht die abgemachte Gegenleistung bekam, ging er mit einer Vermisstenmeldung zur Polizei. Nach deren Ermittlungen klickten dann aber am vergangenen Sonntag beim Familienvater die Handschellen.
Der Mann wird des Menschenhandels beschuldigt. Seine Tochter ist inzwischen wieder nach Hause zurückgekehrt.


Nach Behördenangaben stammen sowohl der Beinahebräutigam als auch der Vater der jungen Frau aus Oaxaca in Mexiko, wo Zwangsheiraten nicht unüblich seien. Bei der kalifornischen Polizei gab es bereits mehrmals Hinweise auf _erzwungene Eheschließungen. In Kalifornien sind Hochzeiten von unter 16-Jährigen verboten. Jugendliche zwischen 16 und 18 brauchen für eine Eheschließung die Einwilligung ihrer Eltern. (AFP, spri, DER STANDARD Printausgabe 15.1.2009)