In den Ländern des Südens stellt für den Großteil der Bevölkerung die Ressource Land die wesentlichste Grundlage ihres Lebens dar. Für Frauen ist der Zugang zu Land in den meisten Fällen an ihre Rolle als Ehefrau, Mutter oder Schwester geknüpft - und diese fragilen Landrechte werden durch Prozesse der Kommerzialisierung, Landreform und HIV/AIDS in vielen Ländern noch weiter geschwächt.

Gender & Landrechte

Im Rahmen des vidc (Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation)-Projekts "Genderbox", eines institutionellen Nachschlagewerk für die praktische Arbeit auf dem Gebiet des Gender Mainstreaming in der Projekt- und Programmarbeit der Österreichischen Entwicklungs- und Ostzusammenarbeit (OEZA), wurden mit einem weiteren Themenschwerpunkt "Gender & Landrechte" 13 Länderstudien in ausgewählten OEZA-Ländern in Afrika und Mittelamerika die Landrechtssysteme aus einer Genderperspektive im Kontext der Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit und Konfliktprävention erstellt.

Vergleichenden Analyse

Die in den länderspezifischen Arbeiten dargestellten Gemeinsamkeiten in Bezug auf Gender und Landrechte sowie die Unterschiede zwischen den Ländern und Regionen hinsichtlich Geschichte, Rechte und Administration, ebenso die Auswirkungen von Politik, Wirtschaft, Kultur und soziale Strukturen auf einen ungleichen Landzugang von Frauen und Männern, wurden in einer vergleichenden Analyse dokumentiert.

Präsentation & Programm

Präsentiert wird die Studie am Dienstag, 20. Jänner, 18:30 bis 20:30 Uhr in der Aula des Uni-Campus', Spitalgasse 5/Hof 1, 1090 Wien. Die AutorInnen Birgit Englert, Assistentin am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien, und Reinfried Mansberger, Assistenz-Professor am Institut für Vermessung, Fernerkundung und Landinformation (IVFL) der BOKU Wien, stellen die Studie wie auch Buch "Women's Land Rights & Privatization in Eastern Africa" (James Currey: Oxford, 2008) vor.

Konsulent für Landfragen Simon Levine spricht über "Falling between Two Stools - How Women's Land Rights in Northern Uganda get lost between Customary Law and Statutory Law"; Elizabeth Daley, Konsulentin für Gender- und Landfragen für Mokoro (Oxford), gibt Einblicke in Forschung und Praxis zum Thema in Ruanda.

Im Anschluss an die Vorträge steht eine Diskussion mit den Vortragenden sowie Renate Semler, Politologin und seit 1999 Mitarbeiterin des vidc, am Programm. Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung statt. (red)