Im Info zu ihrem Vorgängeralbum wurde Barbara Morgenstern noch als "Elektropop-Ikone" bezeichnet. Dieses Korsett, mit dem sie seit den frühen Berliner Wohnzimmer-Tagen assoziiert wird, ist ihr nun zu eng geworden. Die Luftigkeit, die the grass is always greener geprägt hat, ist einem neuen Tiefgang gewichen. Was vorher schlicht war, ist nun komplexer, mitunter gar sperrig.

Die neue Popmusik der Barbara Morgenstern wartet auf mit Haken, Ösen und Fußangeln. BM ist durchsetzt von Irritationen, Kakophonien und holpernden Rhythmen. Vor solch einem Hintergrund wirken die ausladenden Pop-Momente, bei denen das Panorama in die Breite und das Herz aufgeht, umso größer.

Barbara Morgensterns nunmehr fünftes Album für Monika Enterprise ist vielseitig wie keine ihrer Veröffentlichungen zuvor. Kaum ein Song ist wie der andere. Dadurch gelingt es Morgenstern, die Aufmerksamkeit des Hörers zu binden. Plötzlich hört man genauer hin als vorher.

Sie singt meist auf deutsch, mal englisch und einmal sogar polnisch. Einen alten Traum erfüllte sich die Wahlberlinerin mit dem brüchigromantischen Camouflage. Diese Kooperation mit Robert Wyatt hat hauptsächlich über den Postweg stattgefunden, ist also so etwas wie ein Stück mailart.

derStandard.at/Kultur verlost 3x2 Karten für das Konzert von Barbara Morgenstern am 25.1. im B72.

>>>Zum Gewinsspiel