Ramallah - Führende Vertreter der Fatah-Regierung des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas im Westjordanland haben der Hamas ein De-facto-Bündnis mit Israel vorgeworfen. "Hamas und Israel haben ein gemeinsames Interesse an einer katastrophalen Situation im Gazastreifen", erklärte am Freitag der Minister für Gefangenenangelegenheiten, Ashraf al-Ajrami, in Ramallah. Beide Seiten seien gleichermaßen darauf aus, eine Zweistaatenlösung und das Entstehen eines unabhängigen palästinensischen Staates zu verhindern.

Anerkennung gefordert

Der Fatah-Fraktionschef im palästinensischen Legislativrat, Azzam al-Ahmad, beschuldigte die Hamas, um jeden Preis die Anerkennung ihrer Autorität im Gazastreifen durchsetzen zu wollen und dabei keinerlei Rücksicht auf die Leiden der Bevölkerung zu nehmen. Gleichzeitig wies er auf den Einfluss hin, den Syrien und der Iran auf die Hamas ausübten.

Nach jüngsten Meinungsumfragen hat die Hamas bei der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland seit Beginn der israelischen Gaza-Offensive stark an Zustimmung gewonnen, wie der Direktor des "Jerusalem Media and Communication Center" (JMCC), der Marxist Ghassan al-Khatib, sagte. (APA/AFP)