Heidelberg - Mit Hilfe eines neu entdeckten Mechanismus beschleunigen humane Papillom-Viren (HPV) das Wachstum von Tumorzellen im Gebärmutterhals. Krebsauslösende HP-Viren enthalten nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums die beiden Tumorgene E6 und E7, die in infizierten Schleimhautzellen zwei wichtige Mechanismen ausschalten. E6 verhindert, dass Zellen den programmierten Zelltod sterben. E7 blockiert einen Vorgang der Zelle, der die Verdoppelung des Erbguts hemmt und so das Zellwachstum verlangsamt.

Wie die Forscher nun entdeckten, treibt E7 das Zellwachstum noch über einen weiteren Mechanismus an. Das Gen sorgt für die Bildung des Enzyms EZH2, welches das Tumorwachstum fördert. Wird die EZH2-Produktion dagegen blockiert, verlangsamt sich im Labor das Wachstum HPV-infizierter Krebszellen. Das Enzym beschleunigt nach Angaben des Forschungszentrums auch das Zellwachstum etwa bei Brust-, Prostata- und Nierentumoren. Die Forscher wollen nun Wirkstoffe untersuchen, die die Aktivität von EZH2 blockieren. (APA/AP)