London - Das vor allem in der Zahnmedizin als Beruhigungsmittel eingesetzte Lachgas erhöht die Empfänglichkeit für Suggestionen und kann damit den Einsatz von Hypnose ergänzen. Selbst in relativ geringer Dosis stimuliert das Gas das Vorstellungsvermögen der Patienten um etwa zehn Prozent, wie eine britische Studie zeigt.
Zahnmediziner nutzen Lachgas - chemischer Name: Stickoxydul (N2O) - schon seit Jahrzehnten, damit ihre Patienten sich entspannen und Schmerzen weniger stark wahrnehmen. Einem ähnlichen Zweck dient die ebenfalls gerade bei Zahnärzten beliebte Hypnose. Mediziner des Londoner University College prüften nun, ob Lachgas bei Patienten die für die Hypnose so wichtige Fähigkeit fördert, die Vorstellung von außen leiten zu lassen.
Studiendesign
Dazu verabreichten sie 30 Teilnehmern durch eine Atemmaske entweder Lachgas oder ein Placebo und baten sie dann, sich bei geschlossenen Augen bestimmte Gerüche, Geräusche oder Hautempfindungen vorzustellen. Dabei verstärkte Lachgas die Fantasie der Teilnehmer um durchschnittlich zehn Prozent, und zwar unabhängig von ihrer anfänglichen Erwartungshaltung.
Der Forscher Matthew Whalley folgert in der Zeitschrift "Psychopharmacology", dass das Mittel den Effekt von Hypnose insbesondere zur Schmerzlinderung verbessern könne. In der Studie sei die Lachgas-Konzentration in der Atemmaske mit einem Anteil von 25 Prozent eher gering gewesen. Eine stärkere Dosis könne die Wirkung möglicherweise noch verstärken. (APA/AP)