Wien - Seit gut einer Woche steht die mit teilweiser Ausfallshaftung des Landes Niederösterreich versehene Zwischenfinanzierung für den angeschlagenen Autozulieferer Eybl International zur Weiterführung im Ausgleich. Die Verhandlungen um einen Verkauf der Gruppe an den slowenischen Autozulieferer Prevent laufen weiter, wie es heute hieß. Unterdessen wurde heute Vormittag allerdings über eine weitere Firma aus der börsenotierten Eybl-Gruppe Ausgleich angemeldet. Es geht um eine Forschungs- und Entwicklungseinheit mit 100 Mitarbeitern.

Nachdem Ende Dezember bereits die Hauptgesellschaft "Eybl International AG" und deren Tochter "Eybl Austria" mit gemeinsamen Schulden von 115 Mio. Euro in Ausgleich geschlittert sind, wurde beim Landesgericht Krems heute, Freitag, auch über die "Eybl Development GmbH & Co KG", ebenfalls Krems, Ausgleich beantragt. Von der Insolvenz betroffen sind nach KSV-Angaben 100 Dienstnehmer und 55 Gläubiger.

Eybl Development ist ein Teil des Eybl-Konzerns und im Unternehmensbereich "Forschung und Entwicklung" tätig. Sie ist dabei nach Unternehmensangaben hauptsächlich "konzernintern" für die Gesellschaften an den jeweiligen Produktionsstandorten tätig.

Dem ersten Status zufolge hat diese Firma Aktiva über 3,8 Mio. Euro, bei Verbindlichkeiten von 9,3 Mio. Euro. Das bedeutet eine Überschuldung von 5,5 Mio. Euro. Das Verfahren dürfte noch heute eröffnet werden.

Der KSV steht nach eigenen Angaben "den Sanierungsbestrebungen des Unternehmens grundsätzlich positiv gegenüber". Allerdings werde erst nach Vorliegen aller Zahlen und Fakten zu beurteilen sein, zu welchen Bedingungen ein Ausgleich für die Gläubiger akzeptabel sei, hieß es heute bei den Gläubigerschützern.

Für die Zwischenfinanzierung zur Fortführung der Eybl-Produktion zumindest einmal für die nächsten zwei Monate kamen die Haupt-Bankengläubigerin Bank Austria sowie schon der potenzielle Käufer Prevent auf, das Land Niederösterreich stellte eine Ausfallshaftung für 2 Mio. Euro bei.

Eybl produziert in fünf Ländern, neben zwei österreichischen Fabriken (Krems, Gmünd) gibt es noch sieben weitere Werke (Rumänien, Ungarn, Slowakei, Deutschland). Vor Weihnachten hatte - im Vorfeld des Ausgleichsantrags - Eybl International 600 Mitarbeiter in Österreich vorsorglich zur Kündigung anmelden müssen. (APA)