Im Rahmen eines Podiumgesprächs zum Thema "Vertrauen und Politik" am Freitagabend im Plenarsaal des Parlaments, zu dem die deutsche Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan (SPD) geladen war, äußerte sich auch die erste Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) zur Thematik. Bevor man der Politik vertrauen kann, müsse man über sie informiert sein, meinte die Nationalratspräsidentin. "Ich gehe jede Wette mit ihnen ein, dass, wenn sie vor diesem Haus junge Leute unter 30 fragen, was hier herinnen eigentlich geschieht, 70 bis 80 Prozent es nicht wissen", so Prammer.

Aber auch den Eltern traut sie anscheinend nicht mehr Wissen über die Vorgänge im Parlament zu. "Den Eltern können wir das auch nicht überlassen, da bin ich mir auch nicht so sicher, ob die das wissen". Vielmehr setzt sie auf "ihre" Demokratiewerkstatt, die jedoch nur ein Mosaikstein sei. Vor allem die Schulen müssten Politische Bildung vermitteln. Widersprechen konnte das Publikum Prammer jedenfalls nicht - zu Beginn des Podiumsgespräches wurde den Gästen bedeutet - darunter auch der ehemalige ÖGB-Präsidet Fritz Verzetnitsch sowie die ehemalige LIF-Chefin Heide Schmidt - dass sie zum Thema keine Fragen stellen könnten: "Das ist aus technischen Gründen leider nicht möglich." (burg/rwh/derStandard.at, 16. Jänner 2009)