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Während Pjöngjang wieder Drohungen gegen die USA ausstößt sind neue Fotos vom Staatsführer Kim Jong-il - hier beim Besuch einer Gummifabrik - veröffentlicht worden.

Foto: REUTERS/KCNA

Seoul - Das kommunistische Nordkorea will am Besitz von Atomwaffen festhalten, solange es sich von den USA bedroht fühlt. Wie das Außenministerium in Pjöngjang am Samstag erklärte, werde auch eine Normalisierung der Beziehungen zu den USA nicht automatisch zur Abschaffung der Atomwaffen führen. Washington wurde erneut unterstellt, Nordkorea atomar zu bedrohen.

Beobachter in Südkorea vermuten, dass sich Pjöngjangs jüngste Forderungen und Drohungen an den nächsten US-Präsidenten Barack Obama richten, um bei künftigen Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm die Oberhand zu gewinnen. Am vergangenen Dienstag hatte Nordkorea bekräftigt, die Abschaffung seiner Kernwaffen von der Auflösung des "atomaren Schutzschirms" der USA über Südkorea abhängig zu machen.

Waffenfähiges Plutonium

Nordkorea hat nach den Worten eines US-Wissenschaftlers genug Plutonium waffenfähig gemacht, um vier bis fünf Atombomben herzustellen. Inspektoren dürften die Waffen jedoch nicht in Augenschein nehmen, berichtete Selig Harrison vom Woodrow Wilson International Center in Washington nach einem Besuch in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Bei seinem Aufenthalt habe er mit vier Regierungsvertretern gesprochen, darunter auch dem Verantwortlichen für die Beziehungen zu den USA. Die nordkoreanische Seite habe erklärt, ein freundschaftliches Verhältnis zu den USA zu wollen.

Nordkorea hatte im Rahmen von Sechser-Gesprächen dem Abbau seines militärischen Atomprogramms und der Abschaffung seiner Atomwaffen grundsätzlich zugestimmt. Im Gegenzug hatten die fünf anderen Staaten - die USA, Südkorea, China, Japan und Russland - Pjöngjang unter anderem umfangreiche Energielieferungen und Wirtschaftshilfen zugesagt. Auch wurden Schritte zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Pjöngjang und Washington vereinbart. (APA/dpa)