Im deutschen Erzgebirge haben Forscher nun eines der weltgrößten Indium-Vorkommen entdeckt. Von dem knappen und teuren Metall gebe es in der Region an der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen - rund 1.000 Tonnen und damit weitaus mehr als bisher bekannt, sagte der Geologe Thomas Seifert von der Bergakademie Freiberg einer lokalen Zeitung. Nach Seiferts Angaben handelt es sich um eine der weltweit größten Lagerstätten. "Das wird für Europa möglicherweise wirtschaftlich entscheidend sein", wurde er zitiert. Das deutsche Erzgebirge hat eine lange Bergbautradition. In der Vergangenheit wurde dort vor allem Silbererz abgebaut.
Indium gilt als wichtiger Zusatzstoff für die Chipindustrie, die Displayfertigung und die Solarzellenproduktion. Schon jetzt zählt es zu den knappsten Rohstoffen überhaupt. Der Preis ist in den letzten Jahren steil nach oben gegangen. Nach Untersuchungen der Bergakademie entspricht das Vorkommen mehr als dem doppelten weltweiten Jahresverbrauch. Laut Seifert gäbe es für einen Abbau unter Tage in der Region eine reale Chance. "Wenn der Weltmarktpreis weiter steigt, wird der Abbau rentabel."
Seifert wies darauf hin, dass weitere Metalle wie Zinn, Kupfer, Blei und Wolfram unter der Erde lagerten. (dpa/red)