Wien - Die seit Jahresbeginn verstaatlichte Kommunalkredit wird für das abgelaufene Geschäftsjahr Wertberichtigungen von rund einer Milliarde Euro oder noch mehr vornehmen müssen. Heuer könnte noch einiges dazu kommen, berichtet das profil. Der neue Kommunalkredit-Chef Alois Steinbichler will sich, wie berichtet, "wieder auf das Kerngeschäft (Finanzierung von Gemeinden, Anm.) konzentrieren."

Dem ehemaligen Hauptaktionär der Kommunalkredit, der Volksbanken AG (ÖVAG), reißt die Verstaatlichung des Gemeindefinanzierers ein tiefes Loch in die Bilanz. Daher werde man "höchstwahrscheinlich eine Milliarde Euro zur Eigenkapitalstärkung vom Staat aufnehmen", sagte ÖVAG-Chef Franz Pinkl im profil. "Wir wollen das bis Anfang Februar finalisieren", so Pinkl.

Umstrukturierungen

Zu Umstrukturierungen kommt es auch bei der Investkredit, die 2006 von der Volksbank übernommen wurde. Der langjährige Vorstandschef, Wilfried Stadler, wird die ÖVAG im Sommer, ein Jahr vor Auslaufen seines Vertrages, verlassen. Die Investkredit soll heuer laut involvierten Bankern in die ÖVAG fusioniert werden.

2008 dürfte die Investkredit ihr bisher bestes Ergebnis erwirtschaftet haben - es dürften aber auch so gut wie alle Reserven aufgelöst worden sein. Die 100 Mio. Euro Gewinn sollen an die Mutter (ÖVAG) ausgeschüttet werden, die derzeit jeden Cent gut brauchen kann. Die Volksbank Wien bleibt, entgegen bisherigen Plänen, bei der ÖVAG und wandert nicht in die Holding der Primärbanken. (APA, gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.1.1.2009)