Der deutsche Kleincomputerhersteller Kontron ist dank gut gefüllter Auftragsbücher von der Wirtschaftskrise nur wenig beeindruckt. Der Auftragsbestand habe zum Jahreswechsel über 290 Mio. Euro gelegen, teilte das Unternehmen aus Eching bei München am Montag mit. Ein Jahr zuvor hatte der Branchenführer nur Aufträge über 268 Mio. Euro in den Büchern.

2008 verbucht der bayerische Spezialist für integrierte Steuerungscomputer erneut einen Umsatzrekord. Die Einnahmen seien zum Vorjahr um elf Prozent auf rund 495 Mio. Euro gestiegen. Allein im vierten Quartal habe der Umsatz um 13 Prozent auf 139 Mio. Euro zugelegt. Zum Gewinn will sich Vorstandschef Ulrich Gehrmann erst Ende März äußern.

Börsianer zeigten sich von den ersten Zahlen erfreut. Die Kontron-Aktie startete 4,6 Prozent höher in den Handel bei 6,33 Euro. "Angesichts der Schwäche der Automatisierungsindustrie, die für etwa ein Fünftel des Kontron-Umsatzes sorgt, sind die heutigen Umsatzzahlen ziemlich gut", urteilte DZ-Bank-Analyst Markus Turnwald.

Dennoch macht sich das Unternehmen auf härtere Zeiten gefasst. Der Markt für seine Produkte könnte in diesem Jahr schrumpfen, hieß es in einer Investorenpräsentation vom Montag. Der Trend zur Auslagerung der Produktion und Entwicklung von integrierten Computern halte aber an. Kontron rechnet dennoch damit, dass Kunden Aufträge verschieben und Umsätze später gebucht werden. Kontron werde aber profitabel bleiben.

Der neue Technikvorstand Dirk Finstel soll Kontron auf margenstärkere Produkte ausrichten. Mit einem Sparprogramm soll er die Forschungs- und Entwicklungsausgaben bis 2011 auf elf Prozent von 12,2 Prozent vom Umsatz senken. Auch die Vertriebs- und Verwaltungskosten sollen im Verhältnis zum Umsatz reduziert werden. Die Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen könne dadurch um vier Prozentpunkte zulegen, hieß es. (APA/Reuters)