Wien - Das Bundesheer als Abbild der Gesellschaft: Durchschnittlich zehn bis 15 Prozent der Präsenzdiener wird beim Antritt des Grundwehrdienstes der Suchtgiftkonsum nachgewiesen. Das sagte der Sprecher von Verteidigungsminister Darabos, Stefan Hirsch, am Montag. Er bestätigte damit einen Bericht der Gratis-Zeitung "Heute".

Prozentsatz im Osten höher

Der Prozentsatz der neuen Grundwehrdiener, die Drogen konsumiert haben, liege im Osten Österreichs und damit im Großraum Wien noch höher als 15 Prozent, sagte Hirsch. Wer einmal erwischt wurde, sollte sich hüten, neuerlich Cannabis, Ecstasy oder andere illegale Mittel zu nehmen. Denn der Betreffende wird nicht nur angezeigt, sondern weiter getestet, und zwar unangekündigt.

Zweimal wird kontrolliert

Grundsätzlich gibt es, so Hirsch, zwei Kontrollen während des Präsenzdienstes. Auf jeden Fall würden Rekruten auf allfälligen Drogenkonsum überprüft, die spezielle Aufgaben übernehmen, etwa als Fahrer oder beim Sanitätsdienst, wo sie mit Medikamenten zu tun haben. Für drogenabhängige Menschen ist der Präsenzdienst entweder vorläufig oder überhaupt zu Ende.

Fortbildung zum Thema Suchtprävention

Zahlen darüber, wie sich die Anzahl der drogenkonsumierenden Grundwehrdiener in den vergangenen Jahren entwickelt hat, seien kurzfristig nicht verfügbar, so Hirsch. Im Bundesheer wurden neben anderen Maßnahmen jedenfalls Fortbildungskurse für Zugskommandanten zum Thema Suchtprävention und -bekämpfung eingeführt, Ausbildungsblöcke dazu gibt es an der Heeresunteroffiziersakademie und an der Militärakademie. (APA)