Havanna - Die Beziehungen zwischen Argentinien und Kuba sollen nach Jahrzehnten neu belebt werden. Beim ersten Besuch eines argentinischen Staatsoberhaupts in Havanna seit 23 Jahren unterzeichneten Präsidentin Cristina Kirchner und ihr kubanischer Amtskollege Raul Castro am Montag (Ortszeit) elf Abkommen. Vorgesehen ist unter anderem der Aufbau eines gemeinsamen Zentrums für Biotechnologie, in dem Medikamente und Impfstoffe entwickelt werden sollen. Zuletzt war 1986 der argentinische Präsident Raul Alfonsin nach Kuba gereist.

Die Abkommen wurden im Palast der Revolution in Havanna unterzeichnet. Sie sehen eine Zusammenarbeit in Energie- und Umweltfragen, in der Landwirtschaft und in der Forschung vor. Auch der bilaterale Handel, der sich im vergangenen Jahr auf lediglich rund hundert Millionen Dollar (75,9 Mio. Euro) belief, soll belebt werden. Kirchner äußerte sich nicht zu dem Fall der kubanischen Dissidentin Hilda Molina, die seit 1994 darauf wartet, zu Angehörigen nach Argentinien reisen zu dürfen.

Staatsbesuche

Die argentinische Präsidentin war bereits das dritte Staatsoberhaupt seit Jahresbeginn, das in Kuba zu Gast war. Vor ihr kamen die Präsidenten von Panama und Ecuador, Martin Torrijos und Rafael Correa. Im Februar steht der Besuch der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet bevor.

Ein von der argentinischen Regierung zuvor angestrebtes Treffen mit dem kranken kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro war im Besuchsprogramm nicht vorgesehen. Da dies auch bei den Besuchen Torrijos und Correas schon nicht der Fall war, wird vermutet, dass sich der Gesundheitszustand des 82-Jährigen weiter verschlechtert hat. (APA/AFP/dpa)