Während der Erstürmung eines besetzten Hauses durch die südkoreanische Polizei sind in Seoul am Dienstag mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Vier protestierende Anrainer und ein Polizist wurden nach Berichten des südkoreanischen Fernsehens vermutlich Opfer eines Feuers, das auf dem Dach des mehrstöckigen Gebäudes von einem Brandsatz ausgelöst worden sei. Ein Polizist werde noch vermisst.

Mindestens 17 Beteiligte auf beiden Seiten seien bei den Zusammenstößen verletzt worden. Etwa 40 Menschen hätten das Haus im zentralen Stadtteil Yongsan seit Montag aus Protest gegen ein Sanierungsprojekt in der Gegend besetzt.

Protestteilnehmer warfen vom Dach aus Molotowcocktails und andere Gegenstände auf die am frühen Morgen (Ortszeit) heranrückenden Bereitschaftspolizisten. Mehrere Beamte seien in einem Baucontainer per Kran auf das Dach des Hauses gehievt worden, um die Besetzer zu vertreiben, berichtete der Sender SBS.

Präsident Lee Myung Bak ordnete eine Untersuchung an. Erst zwei Tag zuvor hatte Lee einen neuen Chef der nationalen Polizeibehörde ernannt. Der Vorgänger war wegen des harten Vorgehens der Polizei gegen die Teilnehmer öffentlicher Protestaktionen in die Kritik geraten. (APA/dpa)