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Grafik: APA

Wien - Die österreichische Volkswirtschaft wird laut Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) im ersten Quartal 2009 noch etwas stärker schrumpfen als im Schlussquartal 2008. Für das vierte Quartal 2008 wird mit einem Rückgang des realen BIP um 0,4 Prozent gerechnet. In den ersten drei Monaten 2009 werde es voraussichtlich zu einem weiteren Rückgang um 0,5 Prozent kommen, teilte die OeNB am Dienstag in einer Aussendung mit. Für das Gesamtjahr 2008 wird dennoch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent gerechnet.

Bei der Prognose im Dezember war die OeNB noch etwas optimistischer gewesen. Für das vierte Quartal hatte sie mit einem Rückgang um 0,2 Prozent und für das erste Quartal 2009 mit einem Minus von 0,3 Prozent gerechnet.

"Sog der internationalen Rezession"

"Angesichts der weiter verschlechterten internationalen Rahmenbedingungen müssen wir uns nach Jahren sehr kräftigen Wachstums nun auf eine tiefere und länger anhaltende Rezession einstellen", kommentierte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny. Erst durch die ab Ostern wirksam werdende Steuerreform sowie durch die dann zu erwartende Wirkung der anderen Teile der Konjunkturpakete könne "mit einer gewissen konjunkturellen Stimulierung gerechnet werden".

Sinkende Nachfrage im Export

Vor allem die größte europäische Volkswirtschaft, Deutschland, sei durch seine stark exportabhängige Wirtschaftsstruktur und die wichtige Rolle der Autoindustrie besonders von der Krise betroffen. Auch die für die österreichische Volkswirtschaft wesentlichen Aussichten für die Wachstumsmärkte in Osteuropa haben sich zuletzt stark eingetrübt. Durch rückläufige Auslandsauftragseingänge ist der österreichische Export bereits mit sinkender Nachfrage konfrontiert. Der Rückgang der Exporte werde sich daher in den nächsten Monaten fortsetzen.

Die Industrieproduktion entwickelte sich bereits im September und Oktober rückläufig, ein Einbruch im Gütertransport - sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene - deute auf eine weitere Verschärfung der Situation hin, so die OeNB weiter.

Sinkende Inflationsraten und die im Herbst beschlossenen kräftigen Lohnerhöhungen machen den privaten Konsum in der derzeitigen Lage zur "einzig stabilisierenden Nachfragekomponente". Die Beschleunigung im Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember zeige freilich, dass die Krise "bereits am Arbeitsmarkt angekommen ist". Darauf weise auch die steigende Anzahl der beabsichtigten Kündigungen gemäß Frühwarnsystem hin, gleichzeitig reagieren die Unternehmen mit Kurzarbeit auf die sinkende Nachfrage, heißt es in der Aussendung. (APA/red)